Photovoltaik in der Schweiz: Hochalpine Staumauer wird zum Solarkraftwerk

Zu sehen ist die geplante Photovoltaik-Anlage an der Muttsee-Staumauer als Visualisierung an der realen Staumauer in der schneebedeckten Berglandschaft.Foto/Visualisierung: Axpo
Die Photovoltaik-Anlage an der Muttsee-Staumauer soll 50 Prozent ihres Ertrages im Winterhalbjahr liefern.
Axpo und IWB realisieren gemeinsam die größte alpine Photovoltaik-Anlage der Schweiz. Die Partner werden das 2,2-MW-Pionierprojekt im Sommer an der Muttsee-Staumauer installieren und in Betrieb nehmen. Der Schweizer Discounter Denner wird den produzierten Solarstrom während 20 Jahren abnehmen.

Die ursprünglich von Axpo initiierte alpine Photovoltaik-Anlage an der Muttsee-Staumauer wird zum Gemeinschaftsprojekt AlpinSolar von Denner, Axpo und IWB. Die beiden Energieunternehmen Axpo und IWB werden die Anlage im Rahmen einer Partnerschaft erstellen. Denner, der größte Discounter der Schweiz, wird den alpinen Solarstrom während 20 Jahren beziehen. Damit verfolgt Denner seine ambitionierten Nachhaltigkeitsziele konsequent weiter. „Dieses Projekt bekräftigt unser Engagement zur Erreichung der Klimaziele. Unser Ziel ist auch weiterhin, ausschließlich Strom aus erneuerbarer Quelle zu beziehen, weshalb wir innovative Lösungen unterstützen, um den verantwortungsvollen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen zu fördern. Mit der alpinen Solaranlage investieren wir in unsere Zukunft und stärken den Standort Schweiz“, erklärt Denner CEO Mario Irminger.

Leuchtturmprojekt für die Energiewende

AlpinSolar ist eine Anlage, wie sie die Energiewende braucht. Die Photovoltaik-Anlage an der Muttsee-Staumauer wird umweltverträglich errichtet und liefert viel erneuerbaren Strom – vor allem im Winter. Darüber hinaus ist das Projekt besonders umweltverträglich, weil die Anlage auf einer bestehenden Staumauer entsteht. „Leider sind solche Anlagen aufgrund der fehlenden Rahmenbedingungen heute noch kaum wirtschaftlich realisierbar, so auch dieses Projekt“, sagt Axpo CEO Christoph Brand. „Wir haben uns dennoch mit starken Partnern dazu entschieden, dieses Leuchtturmprojekt zu realisieren, ein Zeichen zu setzen und so die Energiewende in der Schweiz einen Schritt vorwärts zu bringen. Wir sehen das Projekt auch als wichtigen Diskussionsbeitrag für die anstehenden Gesetzesrevisionen.“

IWB, der Energieversorger des Kantons Basel-Stadt, beteiligt sich mit 49 Prozent am Projekt. Das Unternehmen strebt eine konsequent klimafreundliche Energieversorgung an. „Teil davon ist der Ausbau der Stromproduktion aus Solarenergie gezielt auch in der Schweiz“, sagt IWB CEO Claus Schmidt. „Das Pionierprojekt AlpinSolar passt deshalb hervorragend zu unserer Strategie.“ Planeco, eine Tochtergesellschaft von IWB, wird mit dem Bau der Anlage beauftragt.

Viel Solarstrom – auch im Winter

Die Projektpartner installieren die 2,2-Megawatt-Solaranlage auf 2.500 Metern über Meer an der Staumauer des Pumpspeicherwerks Limmern. Sie soll pro Jahr rund 3,3 Millionen Kilowattstunden Strom produzieren. Fast 5.000 Solarmodule kommen an der Staumauer, die optimal nach Süden ausgerichtet ist. Dank ihrer alpinen Lage wird die Photovoltaik-Anlage an der Muttsee-Staumauer rund die Hälfte ihrer Produktion während des Winterhalbjahres liefern, also dann, wenn der Strom in der Schweiz tendenziell fehlt. Dies im Gegensatz zu Solaranlagen im Unterland, bei denen nur rund ein Viertel der Stromproduktion während des Winterhalbjahres anfällt. Die Installation und Inbetriebnahme der Solaranlage beim Muttsee erfolgt im Sommer 2021.

22.1.2021 | Quelle: Axpo | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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