Fronius investiert in solaren Wasserstoff
Seit rund 20 Jahren forscht und entwickelt Fronius Wasserstofftechnik. 2020 erfolgte dann der Spatenstich für das Fronius Wasserstoff-Kompetenzzentrum am Firmenstandort Steinhaus, Oberösterreich. Dort will Fronius künftig seine Kräfte bündeln, um erneuerbare Mobilitäts- und Energiesysteme mit ökologisch erzeugtem Wasserstoff zu erschaffen.
Forschungs- und Entwicklungsstandort
„Mit dem Kompetenzzentrum in Steinhaus schaffen wir die idealen Voraussetzungen, um unsere Ressourcen zum Thema Wasserstoff zu bündeln und die Forschung, Entwicklung, Fertigung und den Vertrieb für H2-Systeme voranzutreiben“, sagt Walter Stockinger, Global Director Research & Development, Solar Energy, Fronius International. „Ebenso werden Trainings und Kundenpräsentationen unter diesem Dach vereint.“
Fronius baut Wasserstoff-Know How auch in zahlreichen Kooperationen, innovativen Pilotprojekten und beim Austausch in führenden Wasserstoffgremien auf. Deshalb wird dieser Entwicklungsstandort als Innovationsdrehscheibe und als Versuchs- und Testumgebung für neueste H2-Einsatzbereiche dienen.
Wasserstoff als flexibles Solar-Speichermedium
„24 Stunden Sonne ist möglich, weil wir erneuerbare Energie rund um die Uhr verfügbar machen“, stellt Martin Hackl, Global Director Sales & Marketing, Solar Energy, Fronius International, fest. „Technologien, damit unsere Vision Realität wird, sind bereits vorhanden. Die Erzeugung von Wasserstoff durch Elektrolyse ist eine davon. In Kombination mit einer Brennstoffzelle hat Wasserstoff das Potential, die gesamte Energieversorgung, zu revolutionieren.“ Wasserstoff sei flexibel einsetzbar und lasse sich sehr gut speichern. Er könne als Treibstoff im Verkehr oder als Energielieferant zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt werden. Allerdings sei dies nur dann nachhaltig, wenn mit Sonnen- oder Windkraft erzeugter, sogenannter grüner Wasserstoff zum Einsatz kommt.
Wasserstoff werde vor allem bei der Dekarbonisierung der Mobilität eine zentrale Rolle einnehmen, sind die Firmenstrategen bei Fronius überzeugt. Er werde seine Vorteile immer dann ausspielen, wenn es um große Reichweiten, schwere Lasten und kurze Betankungszeiten geht. Der emissionsfreie, geräuscharme und kraftvolle Wasserstoffantrieb habe hohes Potential beim Ersatz herkömmlicher Verbrennungsmotoren in unterschiedlichen Fahrzeugtypen wie Bussen, LKW, Spezialfahrzeugen oder Flurförderzeugen.
Sonne in den Tank mit grünem Wasserstoff
Dafür hat Fronius bereits eine auf Kundenbedürfnisse skalierbare Lösung, den Fronius Solhub, entwickelt. Der 2020 mit dem „The Smarter E Award 2020“, Kategorie „Smart Renewable Energy“ ausgezeichnete Fronius Solhub ist eine schlüsselfertige Komplettlösung zur dezentralen Wasserstofferzeugung, -speicherung und –versorgung. Er wandelt ökologisch vor Ort erzeugten Strom mittels Elektrolyse in grünen Wasserstoff um, der sich langfristig speichern lässt. Als positiven Nebeneffekt kann das System darüber hinaus die Abwärme von Elektrolyse und Rückverstromung zum Heizen oder zur Warmwasserbereitung zur Verfügung stellen, was den Gesamtsystem-Wirkungsgrad verbessert.
Auch in Steinhaus will das Unternehmen ein Solhub zur Wasserstoffbetankung inklusive Rückverstromungs- und Speicherungsanlage errichten und den bestehende Fuhrpark an Wasserstofffahrzeugen ausweiten.
Infrastruktur für Kommunen und Unternehmen
Immer mehr Fahrzeughersteller bieten bereits Modelle oder Prototypen mit Brennstoffzellen an. Busse, LKWs, betriebsinterne Logistikfahrzeuge und sogar Pistenfahrzeuge sind dafür Beispiele. Nun gelte es, die dazu benötigte Betankungsinfrastruktur aufzubauen, heißt es von Fronius-Seite. Mit dem Solhub könnten Unternehmen, Kommunen und andere Organisationen, für ihren Fuhrpark ihren eigenen Treibstoff in Form von grünem Wasserstoff unmittelbar dort herstellen, wo sie ihn benötigen. Besonders wenn große Dachflächen für die Montage von Photovoltaikanlagen vorhanden seien, könne die Selbstversorgung mit ökologisch erzeugtem Wasserstoff damit beginnen.
27.1.2021 | Quelle: Fronius
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