Bundesregierung legt 8. Monitoring-Bericht zur Energiewende vor

Zu sehen ist das Deckblatt vom 8. Monitoring-Bericht zur Energiewende.Grafik: BMWi
Die Bundesregierung kommt mit dem 8. Monitoring-Bericht ihren gesetzlichen Berichtspflichten nach Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) und dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) nach.
Das Bundeskabinett hat den 8. Monitoring-Bericht zur Energiewende beschlossen. Der Bericht stellt den Stand der Umsetzung der Energiewende in den Berichtsjahren 2018 und 2019 dar und ist Teil des im Jahr 2011 gestarteten Monitoring-Prozesses „Die Energie der Zukunft“.

Laut Einschätzung des Bundeswirtschaftsministeriums zeigt der 8. Monitoring-Bericht zur Energiewende: Die Energiewende kommt in vielen Handlungsfeldern deutlich voran und liegt insgesamt auf Erfolgskurs. Die erneuerbaren Energien tragen immer stärker zur Stromversorgung in Deutschland bei. So lag der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch 2019 bei 42 Prozent und 2020 bereits bei ca. 46 Prozent. Auch die Treibhausgas-Emissionen konnten 2019 weiter gesenkt werden. Obgleich noch keine endgültigen Zahlen für 2020 vorliegen, setzt sich dieser positive Trend von 2019 nach ersten Abschätzungen auch 2020 fort.

Die Stromerzeugung aus Kohle sinkt erneut deutlich und damit auch die energiebedingten CO2-Emissionen. Das Klimaziel 2020, bei dem noch vor wenigen Jahren eine Lücke von 5 bis 8 Prozentpunkten prognostiziert wurde, wird nun voraussichtlich mit einer Minderung der Treibhausgasemissionen von mehr als 40 Prozent gegenüber 1990 sogar übertroffen. Selbst unter Berücksichtigung von Effekten der Corona-Pandemie geht der Erfolgskurs der Energiewende auch 2020 weiter. Weitere Anstrengungen bedarf es hingegen im Bereich Energieverbrauch und Effizienz, insbesondere im Verkehrssektor. Die Energiewende hat zudem ein hohes Potenzial mit Wachstums- und Beschäftigungseffekten positive Wachstumsimpulse für die wirtschaftliche Entwicklung zu setzen.

Kritik von den Grünen

Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen sieht die Energiewende keineswegs auf Kurs. „Die wichtigsten Baustellen der Energiewende hat diese Regierung nicht angepackt. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien kommt nach wie vor viel zu langsam voran, vor allem bei der Windenergie.“ Bei der Solarenergie blieben die Ausschreibungsmengen weit hinter dem möglichen und nötigen zurück. „Die Überzeichnung der Ausschreibungen zeigt, dass es viel mehr Interesse an der Solarenergie gibt als diese Regierung zulässt“, so Verlinden.

Im Gebäudebereich hätte die Regierung ein Gesetz verabschiedet, das Energieverschwendung zum gesetzlichen Standard mache. Mit der Festschreibung von veralteten Energiestandards im Neubau verschenke die Regierung großes Energiesparpotenzial und gefährde so die Klimaziele. Erneuerbare Wärme hätte die Regierung gleich ganz abgehakt und begnüge sich mit einem minimalen Anteil von 14 Prozent.

BDEW fordert Debatte über Finanzierung des weiteren Erneuerbare-Energien-Ausbaus

„Wir brauchen grundsätzlich eine Debatte darüber, wie die notwendige Finanzierung des weiteren Erneuerbare-Energien-Ausbaus langfristig anders organisiert werden kann. Jedes Jahr starrt die Öffentlichkeit auf die Entwicklung der EEG-Umlage und ihren Einfluss auf die Strompreise. Das ist kein Beitrag zur Planungssicherheit für Verbraucherinnen und Verbraucher und auch nicht für die Industrie. In der nächsten Legislaturperiode gehört deshalb eine Reform der Steuer-Abgaben- und Umlagensystematik auf die Tagesordnung“, kommentiert Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung den 8. Monitoring-Bericht zur Energiewende.

Den 8. Monitoring-Bericht zur Energiewende sowie die Stellungnahme der Expertenkommission finden Sie auf der Website des Bundeswirtschaftsministeriums.

4.2.2021 | Quelle: BMWi, Bündnis 90/Die Grünen, BDEW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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