Größte Solarthermie-Dachanlage Deutschlands entsteht in Dettenhausen

Zu sehen ist ein Bagger auf der Baustelle für die Heizzentrale, in die die größte Solarthermie-Dachanlage Deutschlands die Wärme einspeisen soll.Foto: Ritter Energie- und Umwelttechnik
Mit dem Bau der neuen Energiezentrale beginnt der Aufbau der neuen Wärme-Infrastruktur in Dettenhausen.
Mit einem Solarheizwerk wollen die Stadtwerke Tübingen den Anteil von erneuerbaren Energien in der Fernwärmeversorgung von Dettenhausen steigern. Die solarthermische Großanlage mit 1,6 MW Leistung soll auf dem Dach einer neuen Lagerhalle entstehen.

In Dettenhausen haben die Bauarbeiten für die neue Wärmezentrale begonnen. Es ist der Auftakt für eine neue Infrastruktur bei der Wärmeversorgung für die Gemeinde zu der die größte Solarthermie-Dachanlage Deutschlands gehört. Ab sofort setzen die drei Partner Ritter Energie- und Umwelttechnik GmbH & Co. KG, Alfred Ritter GmbH & Co. KG und die Stadtwerke Tübingen (swt) die geplanten neuen technischen Anlagen in die Tat um. Im Dezember 2020 hatte der Gemeinderat Dettenhausen mit der Baufreigabe grünes Licht für die Bauarbeiten gegeben. Die Zentrale ist das Herzstück der zukünftigen Wärmeversorgung.

Nach der Insolvenz des vorherigen Betreibers übernahmen kurzfristig die Stadtwerke Tübingen im September 2019 die Wärmeversorgung in Dettenhausen und sicherten zunächst provisorisch die Wärmeversorgung für die angeschlossenen Kunden. Nun beginnt mit dem Bau der neuen technischen Anlagen ein entscheidender Schritt in Richtung einer modernen, zuverlässigen und effizienten Infrastruktur. Thomas Engesser, Bürgermeister von Dettenhausen sagt: „Ich bin den Stadtwerken Tübingen sehr dankbar, dass Sie dieses zukunftsweisende Projekt übernommen haben. Langfristig ist das ein wichtiger Schritt in Richtung Energiewende und nachhaltiger Wärmeversorgung.“

Effizientes Tandem: Solarthermie-Anlage und Blockheizkraftwerk

Die neue Energiezentrale besteht aus zwei zentralen Komponenten, die Wärme und Strom gleichzeitig erzeugen: Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) mit Pufferspeicher und Spitzenlastkessel und ein Solarheizwerk, das eine Besonderheit aufweist: „Wir bauen hier mit 2.315 Quadratmetern die größte Solarthermie-Dachanlage Deutschlands, das freut uns natürlich sehr“, sagt Moritz Ritter, Vorsitzender des Beirats der Ritter Energie GmbH & Co. KG.

Die Stadtwerke Tübingen bauen das BHKW, das nicht zuletzt wegen des Einsatzes einer Wärmepumpe zur vollständigen Nutzung der Abwärme besonders effizient arbeitet. Wichtiger Aspekt für die swt bei der Wärmeversorgung ist dabei das Ziel, den regenerativen Anteil an der Wärmeversorgung insgesamt perspektivisch deutlich auszubauen. Das Solarheizwerk ist eine erste wesentliche Komponente für mehr regenerativen Anteil an der Wärme, denn sie liefert bereits 20 Prozent der gesamten Energiemenge aus regenerativer Sonnenkraft. Weitere Schlüsselaspekte im Gesamtkonzept, mit Investitionen der swt in Höhe von fünf Millionen Euro, sind Umweltfreundlichkeit, Zukunftsfähigkeit und Zuverlässigkeit.

Fahrplan zur modernen Wärme

Der Aufbau neuer Versorgungsinfrastrukturen verläuft in mehreren Phasen. Zum Sommeranfang soll die neue Energiezentrale stehen. Im Herbst folgt der Anschluss der Solarthermie-Anlage. Die Alfred Ritter GmbH & Co. KG tätigt die Investition in die neue Solarthermie-Anlage auf dem Dach ihrer neuen Lagerhalle, die direkt neben der neuen Energiezentrale entsteht und rund ein Fünftel der Energiemenge liefert. Die restliche Energiemenge liefern das BHKW und der Spitzenlastkessel. Darüber hinaus planen die Stadtwerke Tübingen auch den Ausbau des Leitungsnetzes. Wichtige Voraussetzung dafür ist, dass sich möglichst viele Kunden ans neue Wärmenetz anschließen lassen.

5.2.2021 | Quelle: Ritter Energie- und Umwelttechnik | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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