Weltbank sieht großes Potenzial für solarthermische Kraftwerke
Die Weltbank sieht weltweit ein großes Potenzial für solarthermische Kraftwerke. Das zeigt eine Studie, die sie gemeinsam mit IRENA (International Renewable Energy Agency) und dem CIF (Climate Investment Funds) vorgestellt hat. Der vermehrte Einsatz von solarthermischen Kraftwerken macht Stromerzeugungssysteme robuster, widerstandsfähiger und auch kostengünstiger. Die Speicherfähigkeit der produzierten thermischen Energie von CSP-Kraftwerken erweise sich dabei als entscheidender Vorteil.
Alternative zu Erdgas
Die Speicherung der thermischen Energie, die mittlerweile technisch bewährt ist, ermöglicht eine Bereitstellung von grünem Solarstrom unabhängig von der Sonneneinstrahlung rund um die Uhr zu wettbewerbsfähigen Preisen. Die Wärmespeicher von CSP-Anlagen können so Solarstrom auch nachts bereitstellen, wenn die Sonne nicht scheint. Eine Versorgung mit CO2-freier Solarenergie rund um die Uhr nähert sich zudem den Preisen für eine Stromversorgung auf der Basis von Erdgas. Mit der Integration von CSP-Technologie ist damit eine Stabilität der Energieversorgungssystems auf komplett erneuerbarer Grundlage zu wettbewerbsfähigen Preisen möglich.
Zudem erlaubt die Speicherfähigkeit der CSP-Solarwärme einen vermehrten Einsatz von Windenergie oder Solarenergie aus Photovoltaik. Denn ihr Einsatz gleiche die Spannungsschwankungen im Netz aus. In ihrer Studie hebt die Weltbank die zunehmende Bedeutung von Hybridkraftwerken hervor, die die Vorteile unterschiedlicher erneuerbarer Energietechnologien kombinieren. Photovoltaik-Module liefern gegenwärtig den billigsten Solarstrom. PV hat jedoch den Nachteil, dass Ersatzkraftwerke den Strom in sonnenarmen Zeiten bereitstellen oder PV-Überkapazitäten aufgebaut werden müssen, die bei starker Sonneinstrahlung abgeregelt werden müssen. Dadurch wird jede zusätzliche PV-Einheit effektiv teurer. CSP-Anlagen können Abschaltungen von PV-Anlagen reduzieren, was einen doppelten Effekt hat. Der Einsatz von erneuerbaren Energiequellen wird zum einen insgesamt günstiger. CSP-Kraftwerke sorgen zum anderen für eine Stabilität im Netz selbst bei großen Mengen an fluktuierender Energie wie PV oder Wind. Die Gesamtsystemkosten können sich so drastisch reduzieren.
Kosten für CSP-Strom um 50 Prozent gefallen
Bei Einsatz von Speichern reduziere die oft notwendige zusätzliche Einspeisung fossil erzeugter Energie zur Systemstabilisierung oder schließe sie sogar ganz aus. Ein wesentlicher Grund für die zunehmende Bedeutung von CSP-Kraftwerken ist der Weltbank-Studie zufolge die erhebliche Senkung der Kosten. In den zurückliegenden Jahren sanken die Gestehungskosten bei CSP-Strom um fast 50 Prozent. Hierzu trug auch der Skalierungseffekt bei, der durch vermehrten Einsatz der Technologie weltweit eingetreten ist. Eine besondere Bedeutung für die Netz- und Systemstabilität kommt den Speichern der CSP-Anlagen zu.
Die Studie der Weltbank über solarthermische Kraftwerke hält ferner fest, dass CSP-Speichertechnologien eine Lebensdauer von weit mehr als 25 Jahren haben. Meist kommen so genannte Salzspeicher zum Einsatz, die die Wärme von CSP-Anlagen in großen Tanks mit geschmolzenem Spezialsalz speichern. Bei einer Speicherzeit von vier Stunden pro Tag sind die CSP-Speicher in jedem Fall kos-tengünstiger als der Einsatz von Batterien.
Darüber hinaus hat die Weltbank-Studie die bekannten Vorteile der solarthermischen Energieerzeugung bestätigt. Der Anteil an lokaler Wertschöpfung bei Bau und Betrieb von CSP-Anlagen liegt weit höher als bei anderen Erneuerbaren Energien (20 Arbeitsplätze pro MW). Zudem erfordert CSP keine seltenen Erden oder andere prekäre Rohstoffe. Weltbank und IRENA kommen in ihrer Studie so zu dem Schluss, dass in den sonnenreichen Ländern der Erde CSP in Kombination mit thermischer Energiespeicherung die Kosten für variable erneuerbare Energien deutlich senkt.
15.2.2021 | Quelle: Verband der Deutschen CSP | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH