DUH fordert 25 Milliarden Euro für energetische Gebäudesanierung

Fassadenrenovierung an einem StadthausFoto: finecki / www.stock.adobe.com
Die Deutsche Umwelthilfe hat die Bundesregierung aufgefordert, ihr Engagement für energetische Gebäudesanierung zu erhöhen: durch schärfere Standards und höhere Investitionen.

Die Deutsche Umwelthilfe (DHU) will, dass der Bund mehr Geld für die energetische Gebäudesanierung ausgibt. Wie der Verein mitteilte, verschleppe der Bund seit Jahrzehnten konsequent die Klimaschutzbemühungen im Gebäudesektor. Die Bundesregierung klammere sie zudem aus der öffentlichen Debatte aus. Und das, obwohl der Betrieb und damit vor allem die notwendige Heizenergie des aktuellen Gebäudebestandes für ein Drittel der bundesweiten Emissionen verantwortlich sei. Darüber hinaus verursache der Neubau von Gebäuden einen großen Bedarf an Rohstoffen und Ressourcen. Er hinterlasse zudem einen gewaltigen CO2-Fußabdruck in der Produktion.

Die aktuelle Regierung hat hier nach Ansicht der DUH in allen Aspekten versagt. Erstens hat sie die verpflichtenden Effizienzstandards beim Bauen und Sanieren nicht verschärft. Das gefährdet direkt die deutschen Klimaziele. Zweitens nimmt sie noch immer nicht den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes in den Blick. Alle Phasen aber seien zu berücksichtigen, angefangen vom Energiebedarf beim Hausbau bis zur Wiederverwertung beim Abriss.

„Egal ob Einfamilienhaus oder Mehrfamilienhaus, ob Behördengebäude oder Schulhaus – die Bundesregierung muss endlich dafür sorgen, dass ab sofort Bauen und Sanieren mit den Klimazielen im Einklang ist.“ Das sagte Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der DUH. „Gleichzeitig ist eine bedürfnisorientierte Quartierplanung notwendig – diese sieht auf dem Land anders aus als in Ballungszentren, wo Wohnraum knapp ist.

Die aktuelle Debatte um Klima- und Umweltschutz im Gebäudebereich macht deutlich, wie die klimapolitische Vermeidungspolitik der aktuellen Bundesregierung für eine schwerwiegende Verunsicherung in der Bevölkerung sorgt. Seit Jahrzehnten sind überfällige Reformen nicht angegangen worden – zum Vorteil großer Unternehmen der Wohnungswirtschaft und Gasindustrie.

Vermieter sollen CO2-Preis alleine tragen

Zunehmend sind jetzt die Verbraucherinnen und Verbraucher die Leidtragenden dieser Politik des Augenverschließens. Bereits an der aktuellen Debatte um die Abfederung des CO2-Preises für Mieterinnen und Mieter wird deutlich, dass die verantwortlichen Ministerien mit ihrer Blockadehaltung konkrete Maßnahmen eines sozialverträglichen Klimaschutzes verhindern. Die Zeche zahlen dann die Geringverdienenden, denen die vollen Kosten des CO2-Preises aufgebürdet werden. Die Bundesregierung muss deshalb schnellstmöglich einen klaren Handlungsrahmen setzen.

Die DHU fordert die Bundesregierung auf, die Fördermittel für die energetische Gebäudesanierung neu auszurichten und auf 25 Milliarden Euro jährlich zu erhöhen. Erst dann können die Klimaziele im Gebäudebereich auch erreicht werden. Außerdem muss sie dafür sorgen, dass Vermieterinnen und Vermieter den CO2-Preis zu 100 Prozent zahlen. Denn sie sind diejenigen, die für klimaschädliche Heizungen auch verantwortlich sind.“

17.2.2021 | Quelle: DUH | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Schließen