Energiedienst verdient gut mit Wasserkraft und Photovoltaik
Die Energiedienst Holding AG hat im Geschäftsjahr 2020 mit der Stromerzeugung aus Wasserkraft und Photovoltaik gut verdient. Wie das Unternehmen aus Laufenburg mitteilte, legte das um nicht operative Effekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern deutlich zu. Es erreichte 50,8 (Vorjahr: 41,4) Millionen (Mio.) Euro. Hintergrund für diesen Anstieg war insbesondere die gute Wasserführung in Verbindung mit gestiegenen Großhandelspreisen. Auch ein verbessertes Ergebnis im Photovoltaik-Bereich wirkte sich positiv aus.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) war 2019 durch die Neueinschätzung von Rückstellungen für die Personalvorsorge negativ ausgefallen. Nun stieg es auf 38,9 Mio. Euro. Der Jahresgewinn der Energiedienst-Gruppe lag ferner bei rund 44 Mio. Euro und war 34 Mio. Euro höher als im Vorjahr. Die Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen stiegen ebenfalls um 10 Prozent auf gut eine Milliarde Euro. Der Energieabsatz erhöhte sich um 6,5 Prozent auf rund 9,2 Mrd. Kilowattstunden (kWh).
Die Energiedienst-Gruppe verkaufte im Geschäftsjahr 2020 mit neuen Milliarden kWh rund 7 Prozent mehr Strom als 2019. Vor allem Corona bedingt ging der Stromabsatz an Kunden aber zurück. Der übrige Stromabsatz (Handelsgeschäfte, regulatorische Geschäfte und Netznutzung) wuchs dagegen um 16 Prozent. Bemerkenswert sei, dass sich dennoch der Absatz von Ökostrom aus Wasserkraft unter der Marke NaturEnergie an Geschäftskunden steigerte.
Zukunftsmarkt Wasserstoff
Die Wasserkraft ist das Fundament der Ökostrom-Erzeugung. Dazu kommt neu das Segment der Photovoltaik-Freiflächenanlagen und der Bereich Wasserstoff. Mit einer Power-to-Gas-Anlage tritt die Energiedienst-Gruppe in den Zukunftsmarkt Wasserstoff ein.
Der anziehende Photovoltaik-Markt machte sich auch in Zahlen bemerkbar. 2020 installierte die Energiedienst-Gruppe 547 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 13,7 Megawatt (MW). Das sind 210 Anlagen mehr als 2019 mit 337 Anlagen und 10,4 MW. Die 54 eigenen und teileigenen Wasserkraftwerke erzeugten 2020 über 3,1 Mrd. kWh Ökostrom. Insgesamt stieg die Produktion um ein knappes Prozent. Am Hochrhein, mit den grossen Laufwasserkraftwerken, lag die Produktion dagegen um rund 1 Prozent unter dem 10-jährigen Mittel. Im Wallis war das Jahr wiederum sehr gut. Denn dort habe die Erzeugung mehr als 10 Prozent über dem 10-jährigen Mittel gelegen.
Auch bei Wärme- und Energielösungen verzeichne die Energiedienst-Gruppe ein starkes Wachstum. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Umsatz um 60 Prozent gestiegen. Im Bereich Wärme hat die Unternehmensgruppe im vergangenen Jahr 43 neue Blockheizkraftwerke installiert. Inzwischen betreut sie rund 300 BHKWs.
Die Nettoinvestitionen lagen 2020 mit rund 60 Mio. Euro um zehn Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Rund zwei Drittel der Investitionen entfielen dabei auf den Netzbereich. Weitere Investitionen flossen in Projekte für Wärme- und Energielösungen, in bestehende Produktionsanlagen sowie in die Ertüchtigung und den Neubau von Kleinwasserkraftwerken.
Der Verwaltungsrat der Energiedienst Holding AG schlägt der Generalversammlung am 27. April 2021 vor, eine Dividende in Höhe von 0,75 Schweizer Franken (CHF) je Aktie zu beschließen. Die Dividende bleibt damit gegenüber dem Vorjahr unverändert.
Ausblick 2021
Die Auswirkungen der Corona-Krise werden laut Unternehmen voraussichtlich bis weit in das Jahr 2021 hineinreichen. Eine konkrete und verlässliche Abschätzung der Auswirkungen auf das Ergebnis der Energiedienst-Gruppe lasse sich deshalb derzeit nicht treffen. Das Marktumfeld sei ferner durch einen intensiven Wettbewerb geprägt und auch politischen sowie regulatorischen Einflüssen ausgesetzt.
Maßgeblichen Einfluss auf den EBIT haben unter anderem die Wasserführung, die Entwicklung der Großhandelspreise, der Wettbewerb um Kunden und Netzkonzessionen sowie die regulatorische Kostenanerkennung. Bei durchschnittlicher Wasserführung und stabilem Kapitalmarkt erwartet die Energiedienst-Gruppe aber ein EBIT, das mindestens auf dem Niveau von 40 Millionen Euro liegt.
1.3.2021 | Quelle: Energiedienst | Solarserver
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