Lausitz will grüne Kraftstoffe aus Wasserstoff produzieren

Windräder in flacher Landschaft auf braunem Boden vor Wolken.Foto: Jörg Neufeld / stock.adobe.com
Windräder in der Lausitz: erneuerbare Energien sollen in der Kohleregion den Strukturwandel anstoßen in Richtung Wasserstoff und PtX.
Die Lausitz will mit einem PtX Lab zum Zentrum für die Produktion von Kraftstoffen aus grünem Wasserstoff werden. Die Bundes- und Landepolitik gaben dafür jetzt den Startschuß.

Die Lausitz will künftig grüne Kraftstoffe aus Wasserstoff herstellen. Diesem Ziel widmet sich das PtX Lab Lausitz. Das neue Kompetenzzentrum soll internationaler Anlaufpunkt für grünen Wasserstoff und dessen Folgeprodukte werden. Das teilte das Bundesumweltministerium mit. Bundesumweltministerin Svenja Schulze, Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und Landeswirtschafts- und Energieminister Jörg Steinbach haben dazu nun den Startschuss gegeben. Bei einem ersten Fachdialog zu PtX sprachen sie mit Führungskräften aus Forschung und Unternehmen zu Kooperationen für die Entwicklung von Power-to-X-Technologien. Diese produzieren aus Strom („Power“) erst Wasserstoff und anschließend weitere Treib- und Kraftstoffe („X“).

Standort dafür ist Cottbus. Für das PtX Lab Lausitz und eine Demonstrationsanlage stehen bis 2024 bis zu 180 Millionen Euro aus dem Strukturstärkungsgesetz zur Verfügung.

Das PtX Lab Lausitz soll die fachlichen Grundlagen für eine umweltfreundliche Erzeugung und Nutzung von PtX-Technologien schaffen und Kooperationen anstoßen. Geplant sind Fachdialoge zwischen Forschung und Wirtschaft, um die Projektentwicklung an einem Tisch voranzubringen. Innovative Vorhaben sollen mit Hilfe von führenden Technologieunternehmen den Weg aus dem Labor in die Praxis finden.

Demonstrationsanlage für PtX

Um PtX-Technologien greifbar zu machen, entsteht überdies eine Demonstrationsanlage in der Lausitz. Das PtX Lab Lausitz richtet sich an Akteure aus Deutschland, um sie untereinander und mit Partnern auf europäischer und internationaler Ebene zu vernetzen. Dabei wird auch die Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI) wichtige Synergien schaffen. Das PtX Lab Lausitz und das KEI sind Geschäftsbereiche der Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG). Dabei handelt es sich um eine bundeseigene Dienstleistungsgesellschaft zur Förderung von Umwelt-, Natur- und Klimaschutz.

Strombasierte Brenn-, Kraft- und Grundstoffe werden laut BMU in Deutschland und weltweit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Dekarbonisierung der Wirtschaft leisten. Wo der direkte Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energien technisch nicht möglich ist, sind grüner Wasserstoff und PtX-Produkte geeignet, einen entscheidenden Beitrag zur Erreichung der Klimaziele zu leisten. Für die klimapolitisch sinnvolle Nutzung von PtX-Technologien ist es zwingende Voraussetzung, dass Strom aus erneuerbaren Energien eingesetzt wird. Die Produktion und Nutzung von Kraft-und Treibstoffen auf PtX-Basis muss insgesamt eine positive Klimabilanz aufweisen. Daher spielt die PtX-Technologie in solchen Verkehrsbereichen wie dem See- und Luftverkehr eine bdeutende Rolle.

14 Milliarden Euro für Strukturwandel der Länder

Der Bund gewährt mit dem „Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen“ Finanzhilfen von bis zu 14 Milliarden Euro für besonders bedeutsame Investitionen der Länder und ihrer Gemeinden bis zum Jahr 2038. In Ergänzung zu den Finanzhilfen setzte der Bund weitere Maßnahmen im Gesamtumfang von bis zu 26 Milliarden Euro um.

Ebenfalls in der Lausitz wird das BMU ein Forschungs- und Demonstrationsfeld für innovative Wasser- und Abwassertechnik einrichten. In Leipzig entstehen überdies ein Monitoringzentrum für Biodiversität sowie das Umwelt- und Naturschutzdatenzentrum für Deutschland. Außerdem hat das BMU das Förderprogramm „Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen“ (KoMoNa) für alle deutschen Braunkohleregionen aufgelegt.

2.3.2021 | Quelle: BMU | Solarserver
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