Georg Salvamoser Preis 2021: Heldinnen und Helden der Energiewende ausgezeichnet

Zu sehen ist das Team von WEtell, Hauptpreisträger vom Georg Salvamoser Preis 2021.Foto: WEtell
Als erster Mobilfunkanbieter Deutschlands deckt das Unternehmen WEtell seit Ende 2020 die entsprechende Energiemenge komplett mit Sonnenstrom.
Die Gewinner des Georg Salvamoser Preises 2021 stehen fest, eine unabhängige Jury wählte insgesamt vier Preisträger. Ausgezeichnet wurden ein Mobilfunkanbieter, eine Bürger-Genossenschaft und ein Solarkollektor-Hersteller. Der Förderpreis Junge Energie ging an junge Darlehensgeber.

Der mit 10.000 Euro dotierte Hauptpreis vom Georg Salvamoser Preis 2021 geht an den Freiburger Mobilfunkanbieter WEtell GmbH, der den Emissionen aus der Netzinfrastruktur 100 Prozent Solarstrom entgegensetzt.

Zwei weitere Preise (jeweils 5.000 Euro) gehen an die Firma Consolar GmbH und die BürgerEnergie Berlin. BürgerEnergie Berlin engagiert sich für eine genossenschaftliche Bürgerbeteiligung am Berliner Stromnetz. Die Firma Consolar GmbH hat einen neuartigen Solarkollektor entwickelt, der Strom und Wärme gleichzeitig liefert. Den Förderpreis Junge Energie (5.000 Euro) erhält die Jugendgruppe „Klimalotsen“ vom Naturschutzzentrum Bergstraße. Die Jugendgruppe vergibt zinslose Darlehen für nachhaltige Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern.

Die von der Stadt Freiburg und der Georg-Salvamoser-Stiftung ausgelobten Umweltpreises werden am 21. März 2021 ab 17 Uhr im Rahmen einer Livestream-Veranstaltung überreicht. Der bekannte Journalist und Buchautor Franz Alt moderiert die Feier.

Hauptpreis Georg Salvamoser Preis 2021: WEtell GmbH, Freiburg

Mobiltelefone benötigen Strom – beim täglichen Akkuladen aber auch bei der Herstellung der Geräte selbst. Dass man die anderthalbfache Energiemenge jedoch zum Betrieb der vorgeschalteten Mobilfunknetze und Sendeanlagen benötigt, ist wenig bekannt. Die Freiburger WEtell GmbH setzt genau hier an. Als erster Mobilfunkanbieter Deutschlands deckt das Unternehmen seit Ende 2020 die entsprechende Energiemenge komplett mit Sonnenstrom. Eine erste Photovoltaik-Anlage mit 570 Kilowatt Leistung hat man bereits installiert, mit der wachsenden Kundschaft sollen weitere Anlagen dazukommen.

Die Jury: „Die WEtell GmbH bietet ihren Kundinnen und Kunden eine einfache Möglichkeit, die eigene Telekommunikation klimaneutral zu stellen. Ein wichtiger Beitrag auf dem Weg zur 100 Prozent erneuerbaren Energieversorgung in einem wichtigen Verbrauchssektor, der uns alle betrifft. Für die Idee des solaren Mobilfunkangebots mit der damit verbundenen Leuchtturmwirkung auf die gesamte Branche erhalten die WEtell-Gründer Andreas Schmucker, Alma Spribille und Nico Tucher den Georg Salvamoser Preis 2021 in Höhe von 10.000 Euro“.

BürgerEnergie Berlin

Das Land Berlin steht unmittelbar vor dem Kauf des Berliner Stromnetzes, dem Dreh- und Angelpunkt der lokalen Energiewende. Die BürgerEnergie Berlin, seit über 10 Jahren aktiv, will nun Miteigentümerin des mindestens 1 Mrd. Euro teuren Netzes werden. Durch die genossenschaftliche Beteiligung am Netzbetrieb will die Initiative die Umsetzung des „Masterplans Solarcity“ möglich machen. Der Plan sieht eine 25prozentige solare Deckung des Berliner Strombedarfs vor. Dies erfordert künftig mehr Photovoltaik-Zubau pro Jahr, als die Stadt in den letzten 25 Jahren insgesamt installiert hat. Ein Ziel, das man nach Ansicht der BürgerEnergie Berlin nur durch einen Netzbetrieb mit Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger erreichen kann.

Zu sehen sind Mitglieder von BürgerEnergie Berlin, die für ihr Engagement einen Georg Salvamoser Preis 2021
BürgerEnergie Berlin ist seit über 10 Jahren aktiv. Foto: BürgerEnergie Berlin

Die Jury: „Mit ihrem jahrelangen Engagement hat die BürgerEnergie Berlin eine wichtige Voraussetzung dafür geschaffen, Miteigentümerin des Berliner Stromnetzes zu sein, um damit Bürgerinnen und Bürgern Mitgestaltung der Energiewende zu ermöglichen. Für ihre unermüdliche Informations- und Überzeugungsarbeit und die kompetente Begleitung der Rekommunalisierung in Berlin erhält die BürgerEnergie Berlin einen Georg Salvamoser Preis 2021 in Höhe von 5.000 Euro.“

Consolar Solar Energiesysteme GmbH

Die Firma Consolar GmbH entwickelt seit über 25 Jahren hocheffiziente Solarsysteme mit dem Ziel, starke Beiträge für eine 100 Prozent erneuerbare Energieversorgung zu leisten. Mit dem Wärmepumpenkollektor SOLINK hat das Unternehmen nun ein Solarsystem auf den Markt gebracht, mit dem es möglich wird, ohne Erdsonden und geräuschlos Wärme und Strom gleichzeitig vom Dach zu ernten. Ein Vorgängersystem von 2006 begeisterte die Fachwelt, konnte sich aber nicht am Markt durchsetzen. Mit Beharrlichkeit arbeitete Consolar an der Idee weiter. Mit Erfolg: SOLINK wurde inzwischen über 300mal installiert.

Ulrich Leibfried, Andreas Siegemund und Hans Stork von der Firma Consolar. Foto: Consolar

Die Jury: Consolar GmbH zeigt, dass man mit Ausdauer, Begeisterungsvermögen und dem Glaube an die Sinnhaftigkeit des eigenen Engagements auch Hemmnisse und Rückschläge bei der Entwicklung von innovativen Solarsystemen überwinden kann. Für ihr Engagement für eine solare Wärmewende erhalten Ulrich Leibfried, Andreas Siegemund und Hans Stork von Consolar GmbH einen Georg Salvamoser Preis 2021 in Höhe von 5.000 Euro.“

Förderpreis „Junge Energie“: Klimalotsen vom Naturschutzzentrum Bergstraße

Die Jugendgruppe „Klimalotsen“ vom Naturschutzzentrum Bergstraße engagiert sich für nachhaltige Energie- und Klimaprojekte in Entwicklungsländern. Unter der Leitung von Erhard Renz treffen sich die jungen Klimalotsen monatlich, um über die Vergabe von Mikrokrediten über die Plattform KIVA zu entscheiden. Die Kids suchen förderwürdige Projekte, verleihen das Geld, das nach Rückzahlung in weitere Projekte fließt. Im nächsten Schritt möchten die Jugendlichen mit Initiator Erhard Renz ganze Schulklassen darin schulen, sich bei KIVA zu beteiligen.

Klimalotsen vom Naturschutzzentrum Bergstraße, rechts im Bild: Initiator Erhard Renz. Foto: Renz

Die Jury: Mit der Idee des Geldverleihens unterstützen die Klimalotsen konkrete Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern. Durch den direkten Bezug zu den Darlehensnehmern wird nicht nur das Bewusstsein für ökologische Themen geschärft, die Jugendlichen lernen auch Projekte zu bewerten, abzuwägen und finanzielle Entscheidungen zu treffen. Für ihr Engagement erhalten die jungen Klimalotsen vom Naturschutzzentrum Bergstraße den Georg Salvamoser Förderpreis Junge Energie in Höhe von 5.000 Euro.

12.3.2021 | Quelle: Georg-Salvamoser-Stiftung | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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