Denzlingen will mit Solarpotenzial bis 2035 klimaneutral werden
Außerdem stimmte eine große Mehrheit für den Beitritt zum Klimapakt Baden-Württemberg. Dieser sieht vor, dass die Gemeindeverwaltung bis zum Jahr 2040 klimaneutral wird. Damit beide Zielsetzungen zusammenpassen, änderten die Räte von Denzlingen kurzerhand die Zielsetzung des Klimapaktes vom Jahr 2040 auf das Jahr 2035.
Die Gemeinde Denzlingen reiht sich mit diesem Beschluss in eine immer zahlreicher werdende Riege von klimapolitisch engagierten Kommunen wie Konstanz, Tübingen, Gießen, Erlangen, Düsseldorf, München und Landkreisen wie Düren, Weilheim-Schongau, Altenkirchen oder Ebersberg ein.
Zieljahr für Denzlingen: 2035
Klimaschutzmanagerin Diana Sträuber führte gute Gründe auf: Erst kürzlich am 26. Februar veröffentlichte das UN-Klimasekretariat seinen alarmierenden Zwischenbericht, dass die unterzeichnenden Staaten des Klimaschutzabkommens von Paris „sehr weit“ hinter den vereinbarten Zielen zurücklägen.“ Bürgermeister Markus Hollemann (ÖDP) und die Rathausverwaltung empfahlen deshalb für Denzlingen „eine Zielsetzung, die aus wissenschaftlicher Sicht einen wesentlichen und substanziellen Beitrag leistet, die Lebensgrundlagen für zukünftige Generationen zu erhalten. Das bedeutet für Denzlingen Klimaneutralität und eine Umstellung auf erneuerbare Energieversorgung bis zum Jahr 2035.“
Aus einer Analyse von Local Governments for Sustainability (ICLEI) geht hervor, dass das enorme Solarenergiepotenzial Denzlingens sehr geeignet ist, eine zentrale Rolle in der zukünftigen Energieversorgung zu spielen. Eine Gegenüberstellung zeigt, dass das theoretische Potenzial für solare Energiegewinnung mehr als das 1,5-fache des derzeitigen Strom- und Wärmebedarfs in der Kommune beträgt.
Wärme und Verkehr sind gefragt
Laut der Analyse bedeutet Klimaneutralität bis 2035 auch drastische Senkungen der Treibhausgasemissionen in den Sektoren Wärme und Verkehr. „Hierfür soll noch dieses Jahr damit gestartet werden, unter Bürgerbeteiligung einen Klimamobilitätsplan mit integriertem Radwegekonzept zu erarbeiten. Ebenso soll zeitnah eine detaillierte kommunale Wärmeplanung folgen“ so Stäuber. Die solle beleuchten, wie Photovoltaik-Ausbau und Wärmeplanung ineinandergreifen können, um eine gewisse Energieautarkie zu erreichen. Vor einiger Zeit hatte die Pendler-Gemeinde Denzlingen bundesweit mit einer „Abwrackprämie“ für Verbrenner-Autos Schlagzeilen gemacht.
Die zielführenden Maßnahmen sollen in einem Austausch zwischen Einwohnern, Gemeinderat, Rathausverwaltung, dort ansässigen Firmen und Jugendlichen erarbeitet werden. Expert:innen sollen dabei fachlich unterstützen. Bürgermeister Hollemann kündigte an, dass sich der Klimabeirat möglichst bald konstituieren solle. Die Mitarbeit im Klimabeirat stehe für alle offen.
17.3.2021 | Quelle: Gemeinde Denzlingen | Solarserver
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