Photovoltaik mit Speicher und BHKW im Mehrfamilienhaus

Grafische Darstellung des ThemasGrafik: EuPD
Modellrechnung für ein Mehrfamilienhaus mit acht Wohnungen und zwei Gewerbeeinheiten.
Nach einer Analyse des Bonner Beratungsunternehmens EuPD im Auftrag des Speicherhersteller E3/DC kann die Kombination aus Photovoltaik-Speicher und Blockheizkraftwerk im Mehrfamilienhaus mehr als die Hälfte der Energiekosten einsparen.

Die Kombination von Photovoltaik-Speicher-Anlagen mit einem wärmegeführten BHKW sichert demnach vor allem in älteren Bestandsgebäuden ein Maximum an Stromautarkie. Und sie verringert die Energiekosten. In der Untersuchung von EUPD Research vermindern sich im Systemvergleich die jährlichen Energiekosten um 56 Prozent.

Während Eigenverbrauchslösungen in Form einer Photovoltaik-Anlage auch in Kombination mit einem Heimspeicher in Ein- und Zweifamilienhäusern bereits vielfach zum Einsatz kommen, sind diese bei Mehrfamilienhäusern noch die Ausnahme. Ende 2019 lebten knapp 40 Prozent der Einwohner Deutschlands in Mehrfamilienhäusern.

Hoher Energieverbrauch, wenig Dachfläche

Aus der Kombination der Lastgänge verschiedener Haushalte und Gewerbeeinheiten in einem Gebäude ergeben sich neue Herausforderungen. Aber es entstehen auch Chancen im Vergleich zum klassischen Ein- oder Zweifamilienhaus. Infolge der kleineren Dachfläche in Relation zum Energieverbrauch des Gebäudes ist der Beitrag der Photovoltaik-Anlage im Mehrfamilienhaus begrenzt. Ergänzt man die Photovoltaik-Anlage um einen Batteriespeicher, so lassen sich hohe Eigenverbrauchswerte erzielen. Mit dem Ziel eines höheren Autarkiegrades in der Energieversorgung kann ein Blockheizkraftwerk (BHKW) dazu kommen. In einer wärmegeführten Betriebsweise ergänzt das BHKW in den sonnenschwachen Wintermonaten entsprechend die Stromproduktion der Photovoltaik-Anlage. Das zeigt die Analyse des auf erneuerbare Energien spezialisierten Beratungshauses EUPD Research im Auftrag des Stromspeicher-Anbieters E3/DC.

„Die Verbindung von solarer Stromerzeugung und kombinierter Strom- und Wärmeproduktion mittels BHKW eröffnet im Mehrfamilienhaus die ganzjährige Nutzung von Speicherlösungen“, kommentiert Martin Ammon, Geschäftsführer bei EUPD Research die Untersuchungsergebnisse.

Beispielrechnung

Exemplarisch wird dies an einem Mehrfamilienhaus mit acht Wohnungen und zwei Gewerbeeinheiten deutlich. Den Bewohnern und Gewerbetreibenden stehen zudem vier Ladesäulen zur Verfügung. Mit dem Betrieb einer konventionellen Gasheizung zur Wärmeversorgung und der kompletten Deckung des Strombedarfes aus dem Stromnetz belaufen sich die jährlichen Energiekosten für den Gas- und Strombezug auf 34.000 Euro. Wird das Mehrfamilienhaus mit einer 50-kWp-Photovoltaik-Anlage und einem Speicher zusätzlich ausgerüstet, sinken die jährlichen Kosten für den Strombezug bereits um knapp 12.000 Euro. 52 Prozent des Strombedarfs im Gebäude kann dann die Photovoltaikanlage decken.

Durch den Umstieg von der Gasheizung auf eine Wärmepumpe fällt einerseits der Gasbezug weg, andererseits erhöht sich der Strombedarf durch den Betrieb der Wärmepumpe signifikant. Mittels des angenommenen Photovoltaik-Speichersystems lassen sich folglich noch 41 Prozent des gestiegenen Strombedarfs decken. Aufgrund auch zukünftig angenommener Strompreissteigerungen erhöhen sich zwar die jährlichen Energiekosten auf 23.500 Euro. Gegenüber der Variante mit 100 Prozent Strom- und Gasbezug aus der öffentlichen Versorgung ergibt sich dennoch eine Kostenersparnis von ca. 10.500 Euro.

56 Prozent Energiekostenersparnis

Ergänzt man das Photovoltaik-Speicher-System um ein BHKW mit einer Stromkennzahl von 0,45, so lassen sich 56 Prozent der jährlichen Energiekosten zum reinen Netzbezug sparen. Darüber hinaus nimmt der Grad der Eigenversorgung mit Strom auf knapp 80 Prozent zu.

„Die Kombination aus Photovoltaik-System, Blockheizkraftwerk und Batteriespeicher bietet nach unseren umfangreichen Praxiserfahrungen einen sehr effizienten und auch ökologischen Ansatz, um den Anforderungen an die Energieversorgung für Strom, Wärme und Mobilität gerade in älteren Mehrfamilienhäusern gerecht zu werden“, betont Andreas Piepenbrink, Geschäftsführer der HagerEnergy GmbH, der die Marke E3/DC gehört.

17.3.2021 | Quelle: EuPD | Solarserver
© Solarthemen Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen