IRES 2021: Neue Forschung für Energiespeicher
Über 70 Vorträge, 10 thematische Fokus-Sessions, eine deutschsprachige Vortragsreihe und eine digitale Posterausstellung mit Live-Präsentationen verfolgten Hunderte von Teilnehmern. Die diesjährige IRES-Konferenz bot dabei einen Überblick über die neueste Forschung und Spitzentechnologie in den schnell wachsenden Bereichen der heutigen Energiespeichertechnologien. Die digitale Konferenz wurde von Eurosolar e.V. in Kooperation mit der EnergieAgentur.NRW, der Messe Düsseldorf und dem Bundesverband Energiespeicher (BVES) organisiert.
Prof. Peter Droege, Präsident von Eurosolar e.V. sagte: „Die IRES-Konferenz ist die weltweit größte wissenschaftliche Konferenz für erneuerbare Energiespeicher. In ihrem 15. Jahr konzentriert sich die IRES auf die zentrale Rolle, die Energiespeichersysteme in einer dezentralen, lokal nutzbaren und auf 100 Prozent Erneuerbaren Energien basierenden Wirtschaft spielen. Regulatorische, finanzielle und politische Vereinfachungsschritte stehen an, um die Märkte für eine Revolution der erneuerbaren Energiespeicher zu öffnen.“
Speicher sind Schlüsselkomponenten des Energiesystems
Prof. Dr. Hans-Martin Henning, Vorsitzender des wissenschaftlichen Komitees der IRES, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE und Mitglied des unabhängigen Sachverständigenrats der Bundesregierung zum Klimawandel, äußerte sich zu Klima, politischen Rahmenbedingungen und Märkten: „Erneuerbare Energien werden unser zukünftiges Energiesystem dominieren. Bei hohen Anteilen volatiler Bereitstellung werden Maßnahmen zur Erhöhung der Flexibilität zentral für eine sichere Versorgung und einen stabilen Betrieb. Alle Arten von Energiespeichern werden daher zu Schlüsselkomponenten auf dem Weg zu einem klimaneutralen, erneuerbaren Energiesystem.“
Dr. Peter Schossig, ebenfalls vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE und Mitglied des wissenschaftlichen Komitees der IRES, ergänzte: „Insbesondere die dringend notwendige Transformation unserer industriellen Prozesse hin zu einer CO2-neutralen Produktion bedarf weiterer Forschung. Um den Anteil der Erneuerbaren Energien zu erhöhen, benötigen wir Wärmespeicher auf unterschiedlichen Temperaturniveaus und großen Leistungsbereichen. Zusätzlich wird die Integration von Wasserstoff eine CO2-neutrale Produktion von Beton und Stahl ermöglichen.“
Strom- und Wärmespeicher
Die deutschsprachige Vortragsreihe am 18. März wurde von der EnergieAgentur.NRW geleitet und diskutierte aktuelle Themen wie den Green Deal, das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und die Umgestaltung der Tagebaue in Deutschland. Geschäftsführer Lothar Schneider eröffnete die Reihe: „Speichersysteme sind ein wesentlicher Baustein der Energiewende. Deshalb ist es sehr wichtig, dass wir auch in diesem Jahr wieder Experten zu den Themen Strom- und Wärmespeicher auf der IRES begrüßen können. Gerade bei der Wärmespeicherung gibt es deshalb noch viel Verbesserungspotenzial und die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig. Sie müssen erschlossen und genutzt werden, damit Deutschland die Ziele des Green Deals der Europäischen Union erreichen kann. Und die Herausforderung ist: Wie können wir die Speichertechnologie im industriellen Maßstab breit nutzbar machen?“
In seinem Abschlussstatement forderte Prof. Dr. Ingo Stadler, TH Köln, zum Handeln auf: „Wenn nicht jetzt, wann dann? Wenn wir die große Krise (Klima) auch nur annähernd so mutig angehen wie die kleine Krise (Covid), können wir es schaffen! Wir müssen nicht mehr nur über die Transformation reden, sondern auch handeln. Die technologischen Lösungen stehen bereit, jetzt brauchen wir endlich einen regulatorischen Rahmen, der die Umsetzung von Energiespeicherlösungen und Sektorenkopplung berücksichtigt.“
Die IRES 2021 ist zu Ende, aber online finden sich unter www.energystorageconference.org alle Informationen rund um die IRES, einschließlich Open Access Proceedings Publikation und des neuen Call for Abstracts.
19.3.2021 | Quelle: Eon | Solarserver
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