10-Punkte Plan für Windenergie-Ausbau in Brandenburg

Zu sehen ist eine Grafik, die zeigt wie viele Windenergie-Anlagen in den kommenden Jahren aus der EEG-Förderung fallen. Der 10-Punkte Plan für Windenergie-Ausbau in Brandenburg soll einen Rückbau verhindern.Grafik: Ahnen&Enkel
In den nächsten fünf Jahren fallen fast die Hälfte der heutigen Windenergie-Anlagen in Brandenburg aus der EEG-Förderung.
VKU und BWE befürchten, dass Brandenburg die Windenergie-Ausbauziele 2030 verfehlt. Sie fordern von der Landesregierung mit einer Landesstrategie für standortsicherndes Repowering voranzugehen, weil die Bundesregierung es nicht hinbekommt.

Die VKU Landesgruppe Berlin Brandenburg und der BWE Landesverband Berlin Brandenburg haben einen gemeinsamem 10-Punkte Plan für den Windenergie-Ausbau in Brandenburg vorgestellt. Die beiden Landesverbände benennen darin, welche Schritte in Brandenburg erforderlich sind, damit die erneuerbaren Energien mehr und mehr die Verantwortung für die Energieversorgung Deutschlands übernehmen können.

„In den nächsten fünf Jahren fallen fast die Hälfte der heutigen Windenergieanlagen in Brandenburg aus der EEG-Förderung. Die Betreiber stehen vor der Entscheidung: Stilllegung, Weiterbetrieb oder Repowering. Letzteres ist eine gute Option, da die akzeptierten und mit Kabeln sowie Wegen erschlossenen Gebiete mit modernen Windenergieanlagen genutzt werden können. Doch leider fehlen verbindliche Regelungen, die das Repowering anreizen. Wir fordern daher eine Landesstrategie für standortsicherndes Repowering. Gerade weil die Bundesregierung es einfach nicht hinbekommt“, sagt Jan Hinrich Glahr, Vorsitzender des BWE Landesverbandes Berlin Brandenburg.

„Bei der Suche nach zusätzlichen, neuen Flächen für die Windenergie sieht es nicht gut aus. Weil Regionalpläne immer wieder vor Gericht scheitern, gibt es keine Planungsbasis für die Ausbauziele 2030 oder gar 2040“, so Glahr. „Wir benötigen eine Regionalplanung, die verlässlich ist und landesweit gleiche Kriterien definiert. Wir fordern ambitionierte Ausbauziele, mit denen wir eine ganzheitliche Energiewende in Wärme, Verkehr und Strom umsetzen können. Die Landesregierung hat mit ihren angekündigten Strategien für Energie, Wasserstoff und Klima die Fäden in der Hand. Sie muss es nur machen.“

Flächenbedarf für erneuerbare Energien wird steigen

Thoralf Uebach, stellvertretender Vorsitzender der VKU Landesgruppe und Geschäftsführer der Stadtwerke Neuruppin ergänzt: „Um die anvisierten Ziele der brandenburgischen Energiestrategie zukünftig zu erreichen, ist ein deutlich ambitionierterer Ausbau der Windkraft unablässig. Der für die nächsten Jahre prognostizierte, steigende Energieverbrauch für Brandenburg unterstreicht den Handlungsdruck zusätzlich. Der Flächenbedarf für den Ausbau der Erneuerbaren Energien wird steigen. Um dann Versorgungssicherheit und Regionalplanung in Einklang zu bringen, sollte die Regionalplanung zukünftig Vorranggebiete mit der Wirkung von Eignungsgebieten ausweisen.“

Der Ausbau der Windkraft wird aktuell durch weitere Hemmnisse gebremst. Mit dem gemeinsamen 10-Punkte Plan für Windenergie-Ausbau in Brandenburg haben die Landesgruppen von VKU und BWE konkrete Problemstellungen und mögliche Lösungsansätze aufgezeigt, um dem Ausbau der Windkraft in Brandenburg den notwendigen Schub zu verleihen. „Alle Maßnahmen stehen unter der Ägide von Information, Transparenz, Dialog vor Ort und von Teilhabe betroffener Kommunen an der Wertschöpfung – nur so kann ein sozialverträglicher Ausbau gelingen“, betont Uebach.

10-Punkte Plan für Windenergie-Ausbau in Brandenburg:
  • Energiestrategie des Landes Brandenburg an die steigenden Strombedarfe anpassen
  • Mehr Personal in den Planungs- und Genehmigungsbehörden
  • Repoweringstrategie, um Versorgungslücke nicht zu riskieren
  • Planungsebene muss Windenergie verlässlich und verbindlich zulassen
  • Klimaschutz und Naturschutz zusammen denken
  • Teilhabemöglichkeiten an der Wertschöpfung für betroffene Kommunen sicherstellen
  • Beratungsangebot für Kommunen verbessern
  • Mehr Spielraum im Gemeindewirtschaftsrecht verankern
  • Sektorenkopplung: Überschüssigen Strom nutzen anstatt abregeln
  • Brandenburgische Energiestrategie und Klimaplan verzahnen

22.3.2021 | Quelle: VKU, BWE | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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