Bundesförderung effiziente Wärmenetze (BEW) verschiebt sich weiter
Diese Verschiebung kündigte der für Solarthermie und innovative Wärmesysteme zustände stellvertretende Abteilungsleiter des BMWi, Ulrich Benterbusch, am 27. April auf dem Solarthermie-Symposium an. Es habe in den vergangenen Wochen innerhalb des Ministeriums noch einigen Klärungsbedarf gegeben, erläuterte Benterbusch. In der kommenden Woche wolle man den Prozess allerdings im Ministerium abschließen. Das BMWi plane, die Richtlinie zur Bundesförderung effiziente Wärmenetze dann offiziell zur Notifizierung an die EU-Kommission zu senden. Bereits im Vorfeld habe man aber mit den Brüsseler Wettbewerbshütern kritische Punkte aus dem Weg zu räumen versucht, über die diese ansonsten stolpern könnten.
Benterbusch bestätigte, dass die BEW-Richtlinie neben einem bis zu 40-prozentigen Investitionskostenzuschuss auch Betriebskostenzuschüsse für erneuerbare Energien vorsehen soll. „Wir haben dies schon bei der EU-Kommission klar gemacht, dass wir im Blick auf diese Technologien nicht ohne Betriebskostenzuschüsse auskommen werden.”
Benterbusch bezeichnete die Bundesförderung effiziente Wärmenetze als den „letzten großen weißen Fleck innerhalb der Förderkulisse”. Dieser solle gefüllt werden, indem das Programm „noch vor dem Ende der Legislaturperiode” an den Start gehen werde. Auf Nachfrage sagte Benterbusch, vom Ziel einen Programmstart im zweiten Quartal dieses Jahres zu schaffen, habe man sich verabschieden müssen. Er gehe aber von einem Start im dritten Quartal aus.
Wichtiger Aspekt der Förderkulisse
Die Arbeitsgruppe 10 „Solarthermie-Technologie” innerhalb des vom BMWi angestoßenen Forschungsnetzwerks „Energiewende bauen” wünscht sich derweil von der Bundesregierung eine Förderinitiative „100 solare Wärmenetze mit Multifunktions-Wärmespeicher”. Dies berichteten die Sprecher der aus Industrieunternehmen und Forschungseinrichtungen zusammengesetzten Arbeitsgruppe. Das sind Harald Drück von der Uni Stuttgart und Helmut Jäger vom Solarthermiehersteller Solvis. Der Hintergrund sei, dass saisonale Solarwärmespeicherung sehr viel kostengünstiger werde, wenn sie im Zuge der Sektorenkopplung Deckungsbeiträge aus anderen Bereichen wie KWK und Power to Heat realisieren könne, so Drück.
27.4.2021 | Autor: Guido Bröer | Solarserver
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