Fraunhofer ISE mit „Zentrum für höchsteffiziente Solarzellen“
Das Fraunhofer ISE hat ihr neues „Zentrum für höchsteffiziente Solarzellen“ eingeweiht. Wie das Institut mitteilte, verfügt es über 1000 Quadratmetern Laborfläche und Reinraumausstattung. Neben der Weiterentwicklung der Silizium- und III-V-Technologie liegt ein Fokus des neuen Labors auf der Kombination dieser beiden Materialien zu Tandemzellen.
»Das neue Laborgebäude ermöglicht es uns, auch in Zukunft wegweisende neue Solarzellentypen zu entwickeln.“ Darüber freut sich Institutsleiter Prof. Andreas Bett. So wolle das Institut zur Wettbewerbsfähigkeit der wieder im Aufbruch befindlichen deutschen und europäischen Photovoltaik-Industrie beitragen. »Gleichzeitig ist dies ein wichtiger Meilenstein für die deutsche und europäische Technologie-Souveränität.«
Potenzial von Solarzellen längst nicht ausgeschöpft
Photovoltaik ist neben Wind die zentrale Säule der Energiewende. Denn sie hat in den vergangenen Jahrzehnten eine rasante technologische Entwicklung erfahren. Diese ging mit einer Kostenreduktion um mehr als 90% und einer Steigerung des Modulwirkungsgrads auf heute 20 % einher. Das Potenzial der Technologie ist aber noch längst nicht ausgeschöpft. Mit dem Ansatz der Tandem-Photovoltaik arbeiten die Freiburger Solarforscherinnen und -forscher an der weiteren Steigerung des Wirkungsgrads.
Bei Tandemsolarzellen sind mehrere Halbleitermaterialien übereinandergeschichtet, um durch die unterschiedliche Absorption der einzelnen Materialien das Sonnenspektrum noch effizienter für die Energiegewinnung zu nutzen. So ermöglicht die Tandem-Photovoltaik Einsparpotenziale bei Solarzellen- und Modulmaterialien. Damit wird die Photovoltaik noch nachhaltiger.
Das Fraunhofer ISE ist ferner das größte Solarforschungsinstitut Europas, mit mehr als 1200 Mitarbeitenden, von denen knapp die Hälfte im Bereich der Photovoltaik forscht. Es hält zudem zahlreiche Rekorde für unterschiedliche Photovoltaik-Technologien. Dazu zählen Weltrekorde für beidseitig kontaktierte Silizium-Solarzellen (26,0 %) und für Tandemzellen (35,9 %). Außerdem gehört ein Rekord für eine Vierfach-Solarzelle unter konzentriertem Sonnenlicht (46 %, basierend auf einer III-V-Mehrfachzellarchitektur) dazu.
27.4.2021 | Quelle: Fraunhofer ISE | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH