Photovoltaik: Meyer Burger präsentiert neue Solarmodule

Ein modernes Industriegebäude umgeben von bunten Blumen und Büschen.Foto: Meyer Burger
In Bitterfeld-Wolfen produziert Meyer Burger künftig Solarzellen.
Der Schweizer Photovoltaikproduzent Meyer Burger präsentiert seine neuen Hochleistungsmodule. Es geht um drei patentgeschützte Produktvarianten, die alle mit der proprietären Heterojunction/SmartWire-Technologie in eigenen Fertigungen in Deutschland hergestellt werden.

Meyer Burger präsentiert seine neuen Solarmodule. Wie das Unternehmen aus dem Schweizerischen Thun mitteilte, geht es um besonders leistungsstarke Produkte. „Die auf höchsten Energieertrag optimierten Solarmodule weisen entscheidende Unterschiede zu herkömmlichen Produkten auf.“ Das sagte Moritz Borgmann, als Geschäftsführer der Meyer Burger (Industries) GmbH zuständig für den weltweiten Vertrieb und Marketing. „Durch die Solarzellen der nächsten Generation, die wir mit unserer patentgeschützten Verbindungstechnologie SmartWire verschalten, erreichen wir einen bis zu 20 Prozent höheren Energieertrag auf der gleichen Dachfläche.“ Der deutlich höhere Energieertrag über die Nutzungsdauer ergibt sich zum einen durch eine Moduleffizienz von bis zu 21,8 Prozent. Zum anderen produzieren Meyer Burgers Module aus jedem Watt Nennleistung signifikant mehr Energie. Dazu trägt zum Beispiel bei, dass das Modul durch Hitze oder schwachen oder schrägen Lichteinfall nur wenig an Leistungsfähigkeit verliert.

Nur bei einer Produkteigenschaft orientiere man sich am Standard, sagte Borgmann. „Wir erreichen diese branchenweit führenden Energieerträge und bis zu 400 Wattpeak Nennleistung pro Modul ohne dass wir die Module immer grösser machen müssen. Damit können unsere Fachpartner die Dächer unserer Endkunden optimal ausnutzen und mit Modulen gewohnter Grössen und händelbarer Gewichte arbeiten.“

Mit dem Meyer Burger White, Black und Glass bietet das Unternehmen anfänglich drei Produktvarianten im Dachanlagen-Markt für Privat- und kleine Gewerbekunden an. Auf der Vorderseite gibt es eine homogene „Vollzellen“-Optik, obwohl Halbzellen zum Einsatz kommen. Durch die proprietäre SmartWire-Verbindungstechnologie erscheint insbesondere das „Meyer Burger Black“ uniform schwarz. Die Heterojunction/SmartWire Technologie verhindert auch wirksam sogenannte „Microcracks“, eine wesentliche Ursache für übliche Leistungsverluste. Noch dazu setzt Meyer Burger spezielle Rückseitenfolien ein, welche die Robustheit und Langlebigkeit der Module und damit auch die Erträge signifikant erhöhen.

Bis zu 30 Jahre Leistungsgarantie

Alle Varianten zeichnet daher eine überdurchschnittliche Langlebigkeit aus, mit Leistungsgarantien von mehr als 92 Prozent für das „Meyer Burger White“ und „Meyer Burger Black“ nach 25 Jahren. Mehr als 93 Prozent gibt es für das besonders robuste „Meyer Burger Glass“ nach 30 Jahren. Dieses Modul mit transparenter Glasrückseite ist bifazial, das heisst, dass auch auf der Rückseite einfallende Lichtenergie in Strom umgewandelt wird. Das Modul setzt einen Rekord für die höchste jemals in Serie produzierte bifaziale Leistung eines Solarmoduls. Der sogenannte Bifazialitätsfaktor liegt bei 90 Prozent, und erreicht bei Standardmessbedingungen (BSTC) eine kombinierte Leistung von über 430 Wattpeak. Eine spezielle, proprietäre „lückenlose“ Zellanordnung nutzt die Fläche dieses Moduls noch dazu ideal aus, womit zusätzlich der Ertrag gesteigert wird.

Silizium aus Europa

Meyer Burger setzt konsequent auf Produkte mit eigener Technologie, entwickelt an den Schweizer und deutschen Standorten. Damit verfügt das Unternehmen auch über eine kurz-, mittel- und langfristige Roadmap, welche die Technologieführerschaft nachhaltig sicherstellt. Solarzellen und -module stammen alle aus Europa. Die damit mögliche Nähe zu den Kunden – Endkunden, Installateuren und Grosshändlern – ist ein Alleinstellungsmerkmal. Auch ist Meyer Burger bestrebt, seine Lieferketten so lokal als möglich aufzubauen. Schon heute stammen das komplette verwendete Silizium sowie weitere Komponenten aus Europa. Damit setzt Meyer Burger auch ein Zeichen für die Unabhängigkeit Europas bei der Photovoltaik und die Zuverlässigkeit von Lieferketten.

Meyer Burgers Produkte richten sich an Kunden, die auch bei Solarmodulen an „morgen“ denken und Nachhaltigkeit gross schreiben. Die Firma hat eine aussergewöhnlich hohe Förderung des Landes Sachsen-Anhalt für eine signifikant umweltfreundlichere Fertigung im Vergleich zu heute etablierten Produktionstechnologien erhalten. Die Werke von Meyer Burger in Deutschland beziehen zu 100 Prozent Elektroenergie aus erneuerbaren Quellen. Noch dazu sind die Module alle frei von giftigem Blei und damit bereits konform mit der europäischen RoHS Verordnung. Bei der Richtlinie handelt es sich um 2011/65/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 8. Juni 2011. Ihr Inhalt ist die Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten. Hier genießt die PV-Branche noch eine Ausnahmestellung. Weiterhin strebt Meyer Burger eine Lösung für ein fast vollständiges Recycling der Module im Sinne der Kreislaufwirtschaft an.

Kooperation mit führenden Grosshändlern

Beim Vertrieb seiner neuen hocheffizienten Solarmodule arbeitet Meyer Burger zum Verkaufsstart mit führenden internationalen Grosshändlern zusammen. Dazu zählen unter anderem BayWa r.e., IBC Solar, KdiSolar, Krannich Solar, Memodo, Solarmarkt, Solen Energy Europe und Sonepar Deutschland. Damit erreicht Meyer Burger eine Abdeckung seiner Kernmärkte Deutschland, Schweiz, Österreich, Benelux-Region, Italien, Frankreich, Polen, Grossbritannien, die nordischen Länder sowie die USA. Bestellungen von Installateuren können die Partner ab sofort entgegennehmen, wobei die Auslieferung der ersten Module noch im Juli 2021 beginnt.

Meyer Burger baut zudem seine Vertriebs- und Marketingorganisation kontinuierlich aus. Ab Anfang Mai verstärkt Meyer Burger sein Führungsteam zusätzlich mit einem im Markt bekannten Vertriebsexperten: Sven Stoffers wird als Vertriebsleiter an Geschäftsführer Moritz Borgmann berichten und Meyer Burgers Verkaufsaktivitäten weltweit mit Ausnahme der USA verantworten. Sven Stoffers verfügt über eine langjährige Erfahrung im Aufbau von Verkaufsorganisationen und im erfolgreichen Vertrieb von Solarmodulen. Nach führenden Vertriebsaufgaben bei der SolarWorld AG war er zuletzt Vertriebsleiter für die DACH-Region beim Solarmodulhersteller Hanwha Q CELLS.

Die neuen Fertigungen in Bitterfeld-Wolfen und in Freiberg werden Ende Mai eröffnet und nehmen im Anschluss daran schrittweise die Massenproduktion auf. In der ersten Phase wird eine jährliche Nominalkapazität von 400 MW aufgebaut, die bis 2026 auf 5 GW erweitert werden soll.

27.4.2021 | Quelle: Meyer Burger | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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