Klimaanlagen treiben Nachfrage für Photovoltaik

Grafik zeigt den erwarteten Anstieg des Strombedarfs für Klimaanlagen in Deutschland.Grafik: EUPD
Der Strombedarf für Klimaanlagen in Deutschland nimmt zu.
Im Zuge steigender Temperaturen steigt auch in Deutschland der Bedarf an Klimaanlagen. Das dürfte nach einer neuen Analyse von EUPD auch die Nachfrage nach PV-Anlagen antreiben.

Steigende Sommertemperaturen lassen für Deutschland einen wachsenden Bedarf an Klimaanlagen erwarten. Dazu ist die Photovoltaik prädestiniert. Das schreibt das Analysehaus EUPD Research in einer Untersuchung. Um den steigenden Temperaturen entgegenzuwirken, komme einerseits die Dämmung des Gebäudes in Betracht. Andererseits besteht die Option, mittels einer Klimaanlage die Raumluft zu kühlen. Wenngleich Klimaanlagen für den Wohnbereich in Deutschland noch wenig verbreitet sind, erfreuen sich diese einer stark wachsenden Nachfrage. Im Auftrag des Osnabrücker Stromspeicher-Spezialisten E3/DC untersucht EUPD Research das Zusammenspiel von Klimaanlagen und Solarstromerzeugung.
 
Während sich die normale Stromnachfrage im privaten Haushalt relativ unabhängig von der Außentemperatur gestaltet, führt der Betrieb einer Klimaanlage über die heißen Sommermonate zu einem punktuell deutlich steigenden Stromverbrauch. Die Darstellung der Stromnachfrage eines privaten Haushaltes Anfang Juli 2020 verdeutlicht dies. In dieser Woche waren neben dem Montag insbesondere der Freitag und Samstag von einer gemessenen Höchsttemperatur von 30 bzw. 31 Grad Celsius gekennzeichnet. Dem gegenüber lagen am Dienstag, Mittwoch und Sonntag die höchsten Außentemperaturen zum Teil unter 25 Grad Celsius. Dies habe dazu geführt, dass die Klimaanlage an diesen Wochentagen nicht zum Einsatz kam.

PV ideal und günstig für Klimaanlagen

Die Analyse der Stromnachfrage im privaten Haushalt mit Klimaanlage zeigt, dass deren zusätzliche Stromnachfrage sich ideal durch selbst erzeugten Solarstrom decken lässt. Zu den wesentlichen Vorteilen der Kombination aus Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher und Klimaanlage zählt in erster Linie, dass der selbst erzeugte Solarstrom mit ca. zehn Eurocent je Kilowattstunde deutlicher günstiger ist als Strom aus dem öffentlichen Netz mit ca. 32 Eurocent.

Zweitens ist der eigene Solarstrom deutlich umweltfreundlicher als der Netzstrom. Drittens erzeuge die Klimaanlage partielle Lastspitzen, was zu einer starken, zusätzlichen Belastung der Stromnetze führt. In der betrachteten Kalenderwoche kann über die Photovoltaikanlage mit Speicher eine Autarkie von 98 Prozent bei einem Eigenverbrauch des erzeugten Solarstroms von 61 Prozent erreicht werden.
 
Während 2015 erst drei Prozent der deutschen Haushalte über eine Klimaanlage verfügten, wird bis zum Jahr 2030 ein Anstieg auf 13 Prozent erwartet. Die Anzahl der in Ein- und Zweifamilienhäusern installierten Klimaanlagen nimmt entsprechend von 470.000 in 2015 auf 2,1 Millionen Anlagen in 2030 zu. Dies geht mit einer massiven Zunahme des Strombedarfes einher, der von 187 GWh auf 1,1 TWh ansteigt.

28.4.2021 | Quelle: EUPD | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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