Baden-Württemberg: Neues Wärmenetz mit Solarthermie für Schopfloch

Zu sehen ist ein Solarheizwerk. Baden-Württemberg fördert im Förderprogramm Energieeffiziente Wärmenetze neue Wärmenetze und auch Solarthermie-Großanlagen.Foto: Guido Bröer
In Schopfloch soll wie hier in Mengsberg Solarwärme in das Nahwärmenetz eingebunden werden.
In der Gemeinde Schopfloch entsteht ein neues Nahwärmenetz für 120 Haushalte. Die Sommerlast des Netzes wird ein Solarheizwerk abdecken und damit Hackschnitzel und Holzpellets einsparen.

Ein hoher Anteil der CO2-Emissionen fällt bei der Wärmeerzeugung an. Um diese Treibhausgasemissionen zu reduzieren, muss man in Zukunft Wärme effizient und erneuerbar bereitstellen. Mit dem Förderprogramm Energieeffiziente Wärmenetze unterstützt das baden-württembergische Umweltministerium Kommunen. Das Programm umfasst den Bau neuer Wärmenetze oder die Erweiterung bestehender Netze. Das Ziel: Bürgerinnen und Bürger zentral und mit CO2-armer Wärme versorgen. Die Bürgerenergiegenossenschaft Schopfloch hat nun vom Umweltministerium einen Zuschuss von 300.000 Euro für ein neues Nahwärmenetz erhalten. An das 7700 Meter lange Leitungsnetz kann man rund 120 Haushalte der Gemeinde Schopfloch im Landkreis Freudenstadt anschließen.

Fast 100 Prozent erneuerbare Wärme

„Die Bürgerenergiegenossenschaft Schopfloch verfolgt bei ihrem Projekt einen besonders innovativen Ansatz. Und setzt auf einen sehr hohen Anteil regenerativer Wärme“, sagt Umweltminister Franz Untersteller. So sollen ein Hackschnitzelkessel, eine Solarthermie-Anlage sowie ein schon bestehender Pelletskessel das Nahwärmenetz zu 98 Prozent auf Basis erneuerbarer Energien versorgen. Das mache fossile Brennstoffe zur Wärmeerzeugung weitestgehend überflüssig, lobte Untersteller. Nur für Notfälle stehe ein Ölspitzenlastkessel bereit.

Solarenergie als wichtige Säule

„Einen besonderen Fokus legt die Genossenschaft zudem auf die Sonnenenergie. So soll die neue Solarthermie-Anlage mit einer Leistung von 1,1 Megawatt vor allem in den Sommermonaten einen Großteil der benötigten Wärme erzeugen. Ein bis zu 900 Kubikmeter großer Pufferspeicher, der in Verbindung mit der Anlage errichtet wird, sichert zudem die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger auch an weniger sonnigen Tagen“, so der Umweltminister. Insgesamt solle ein Fünftel der Wärme aus Sonnenenergie stammen. Für die Solarthermie-Anlage und den Pufferspeicher erhält die Bürgerenergie Schopfloch jeweils einen Förderbonus von 50.000 Euro aus dem Förderprogramm Energieeffiziente Wärmenetze.

Effizienz durch niedrige Rücklauftemperaturen und geringe Netzverluste

Aber auch auf die Effizienz des Nahwärmenetzes weist der Umweltminister hin: „Mit höchsten Dämmstandards sowie modernen Steuerungs- und Regelungssystemen kann das Netz mit niedrigen Rücklauftemperaturen und geringen Netzverlusten betrieben werden.“ Das Gesamtkonzept der Bürgerenergiegenossenschaft für das Wärmenetz in Schopfloch sei stimmig und vorbildlich. „Die Gemeinde setzt ein wichtiges Zeichen für den Klimaschutz. Und wird so zu einem wichtigen Vorbild, an dem sich viele andere Gemeinden orientieren können.“

7.5.2021 | Quelle: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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