Synhelion und Wood wollen 2023 Solar-Kerosin anbieten

Luftbild des Solarturms in Jülich mit HeliostatenfeldFoto: DLR
Solartürme ermöglichen hohe Konzentrationen von Sonnenlicht und Temperaturen über 1.000 °C.
Das Schweizer Solartreibstoff-Unternehmen Synhelion und der Ingenieursdienstleister Wood wollen gemeinsam synthetische Solartreibstoffe schneller auf den Markt bringen. Die synthetischen Kraftstoffe werden mit konzentrierter Solarenergie hergestellt.

Mit der Solarexpertise von Synhelion und der Erfahrung in industriell etablierter chemischer Prozesstechnologie von Wood planen die beiden Unternehmen die Erzeugung von Synthesegas, einer Mischung aus Wasserstoff und Kohlenstoffmonoxid. Aus dem solar gewonnenen Synthesegas kann z.B. Kerosin hergestellt werden.

Synhelion, ein Spin-off des ETH Zürich, hat ein solarthermisches Verfahren für die Herstellung von synthetischen Treibstoffen entwickelt. Das Verfahren scheidet CO2 und Wasser direkt aus der Umgebungsluft ab. Mit Prozesswärme aus konzentriertem Sonnenlicht (CSP) werden die chemischen Verbindungen gespalten und in Synthesegas umgewandelt. Eine Anlage auf dem Dach der ETH Zürich erprobte das Verfahren 2019 erstmals unter realen Betriebsbedingungen.

Komponenten sind auf industrielle Größe skaliert

In der Zwischenzeit hat Synhelion die Komponenten der Technologie auf industrielle Größe skaliert und weitere Verfahren zur Herstellung von synthetischen Treibstoffen entwickelt. Die Partnerschaft mit Wood soll die Solartechnologien von Synhelion mit Woods eigenen neuartigen Wasserstoff-Reformierungsreaktor-Technologien zusammenführen. Die Partner wollen die Solarstreibstoffe bis 2023 marktreif machen.

Testanlage in Jülich für 2021 geplant

Synhelion und Wood wollen gemeinsam ein komplettes System entwerfen, bauen und installieren. Es soll noch im Laufe des Jahres 2021 auf dem Solarturm des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Jülich in Betrieb gehen. Diese Anlage soll die Produktion von Synthesegas in industriellem Massstab demonstrieren. Das erzeugte Synthesegas kann anschliessend mit etablierten Industrieverfahren zu flüssigen Treibstoffen wie Benzin, Diesel, oder Kerosin raffiniert werden. Diese Anlage soll auch solarthermischem Wasserstoff produzieren.

Dr. Gianluca Ambrosetti, CEO von Synhelion, erklärt: „Mit unseren solaren Treibstoffen möchten wir einen effektiven Beitrag zur Reduktion der CO2-Emissionen im Mobilitätssektor leisten. Als junges Unternehmen ist es eine große Ehre für uns, dass wir nebst unseren Partnern Eni, CEMEX, Lufthansa Group und dem Flughafen Zürich nun auch auf die Unterstützung des erfahrenen Maschinenbauers Wood zählen dürfen.“

Brian McCarthy, Vice President of Technology and Products bei Wood, ergänzt: „Die Kombination der Technologien von Wood und Synhelion ermöglicht einen gangbaren Weg für eine bezahlbare und skalierbare Produktion von Synthesegas. Wir freuen uns darauf, das komplette System in Jülich zu entwickeln, zu bauen und in Betrieb zu nehmen.“

Synthetische Treibstoffe sollen insbesondere für die Luftfahrt und Langstreckentransporte eine effiziente Reduktion der CO2-Emissionen ermöglichen. Sie haben eine hohe Energiedichte und können die fossilen Treibstoffe ohne Anpassungen bei der Infrastruktur ersetzen.

10.5.2021 | Quelle: Synhelion | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH.com

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