Künstliche Intelligenz optimiert Ladung von Elektroautos

Ladepunkte an einer Wand und Hecks von AutosFoto: Eon
Wer ist dran? Künstliche Intelligenz soll den Strom so verteilen, dass alle zufrieden sind.
An den Ladestationen für Elektroautos vor seinen Bürogebäuden in Essen erprobt Eon ein intelligentes dynamisches Lastmanagement (DLM). Ziel ist es, die vorhandene Netzanschlussleistung optimal auszunutzen und so möglichst viele Elektroautos laden zu können.

Das System nutzt Künstliche Intelligenz, um die Ladung von Elektroautos zu optimieren. Eon hat es zusammen mit gridX und der Universität Duisburg Essen entwickelt. Sinkt zum Beispiel der Verbrauch im Bürogebäude, steigt die Leistung für die Ladepunkte. Auf diese Weise werden zusätzliche Kosten für Lastspitzen und eine Überlastung des Netzanschlusses vermieden.

Künstliche Intelligenz soll Strom optimal aufteilen

Unter den Ladepunkten wird der Ladestrom nach bestimmten Regeln verteilt. Mögliche Konzepte sind bisher „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“, „VIP-Charging“ oder „fair share“, um die vorhandene Energie gleichmäßig auf alle Fahrzeuge zu verteilen. Diese Verteilung soll die KI nun optimieren.

Das Laden soll automatisiert und gewohnheitsorientiert erfolgen. Die Künstliche Intelligenz ermittelt eigenständig die üblichen Abfahrts- und Standzeiten der Elektroautos. Dazu nutzt sie historische Daten, sobald das jeweilige Fahrzeug an die Ladesäule angeschlossen wird. Das DLM-System bestimmt basierend auf diesen Daten die Priorisierung der Ladeprozesse aller angeschlossenen Fahrzeuge. Damit soll sie sicherstellen, dass jedes E-Auto pünktlich zur Abfahrt geladen ist. Der Automatismus des KI-basierten DLM sei ein wichtiger Vorteil gegenüber herkömmlichen Systemen, schreibt Eon. Die Bereitschaft der Kunden zur manuellen Eingabe von Standzeiten sei erfahrungsgemäß nämlich sehr gering sei. „Um den Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden und die Ladevorgänge an ihre Gewohnheiten anzupassen, sind Weiterentwicklungen und Optimierungen des Systems notwendig. Hier kann künstliche Intelligenz in naher Zukunft eine entscheidende Rolle spielen“, sagt Mark Ritzmann, Managing Director bei Eon Innovation.

Fast doppelt so viele Ladepunkte ohne Netzausbau

Laut ersten Testresultaten würde mit Hilfe des KI-basierten DLM bis zu 30 Prozent mehr Energie für das Laden von Elektrofahrzeugen zur Verfügung stehen. Dadurch lasse sich die Anzahl der Ladepunkte an einem Standort ohne Netzausbau nahezu verdoppeln. Das Pilotprojekt soll helfen, die Prognosen der KI kontinuierlich zu präzisieren.

Angesichst des Zubaus an Ladepunkten für Elektroautos ist eine optimierte Steuerung der Leistung wichtig für die Integration ins Gesamtsystem.

11.5.2021 | Quelle: Eon | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH.com

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