Papierproduktion: Koehler stellt Heizkraftwerk von Steinkohle auf Biomasse um

Zu sehen ist das Heizkraftwerk, das Koehler von Steinkohle auf Biomasse umstellen will.Foto: Koehler
Das heutige Heizkraftwerk liefert 100.000 MWh elektrische Energie und 330.000 Tonnen Dampf pro Jahr für die Produktion.
Die Koehler-Gruppe investiert 60 Millionen Euro, um ihr Heizkraftwerk in der Papierproduktion von Steinkohle auf Holzhackschnitzel, Grünschnitt und Sägerestholz umzustellen.

Die Koehler-Gruppe plant ihr Heizkraftwerk am Standort Oberkirch in den kommenden Jahren vollständig auf Biomasse umzustellen. Die Umstellung ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie von Koehler. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zu produzieren, als man für die Papierproduktion benötigt. Kai Furler, Vorstandsvorsitzender der Koehler-Gruppe sagt: „Durch die Umstellung von Steinkohle auf Biomasse als primären Brennstoff unseres Standortes hier in Oberkirch sparen wir mehr als 150.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr ein.“

Koehler betreibt am Standort Oberkirch drei Papiermaschinen inklusive der dazu gehörigen Nebenanlagen. Für den Prozess der Papierverarbeitung und -trocknung sind große Mengen an Energie notwendig. Daher entschloss man sich bereits 1943 ein eigenes Kraftwerk zu bauen. 1986 hat das Koehler ein neues Heizkraftwerk gebaut, das bis zu seiner heutigen Ausbaustufe mehrere Änderungen hinter sich gebracht hat. Insgesamt liefert das heutige Heizkraftwerk 100.000 MWh elektrische Energie und 330.000 Tonnen Dampf pro Jahr für die Produktion. Die entstehende Abwärme nutzt zudem das Oberkircher Freibad. Als Brennstoff kommen bisher Steinkohle, aber auch beispielsweise Ersatzbrennstoffe wie Papierschlämme als Reststoff aus der Papierproduktion zum Einsatz. 21 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind damit beschäftigt, den Kraftwerksbetrieb rund um die Uhr aufrecht zu erhalten, auch am Wochenende.

Seit vielen Jahren laufen Projekte, um den Energieverbrauch bei der Papierproduktion zu reduzieren. Koehler hat sich schon vor einigen Jahren zu dem Ziel bekannt, bis zum Jahr 2030 mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zu produzieren, als für den Eigenbedarf notwendig ist. Deshalb stellt das Unternehmen jetzt sein Heizkraftwerk am Standort Oberkirch, das mit Kohle befeuert wird, auf Biomasse um. Die Bundesregierung hat mit dem Brennstoffemissionshandelsgesetz die Rahmenbedingungen für den Einsatz fossiler Brennstoffe verschlechtert. Darum setzt Koehler die Planungen für die Umstellung drei Jahre früher um als ursprünglich anvisiert.

Hackschnitzel reduzieren CO2-Emissionen signifikant

Bei den Planungen für die Umstellung des Kohlekraftwerkes hat man externe Planungsbüros hinzugezogen. Insgesamt haben diese 13 verschiedene Varianten und Konzepte ausgearbeitet. Den finalen Zuschlag hat, aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und der minimalen Auswirkungen auf die Umgebung, die Umstellung des bestehenden Heizkraftwerkes auf Biomasse als Brennstoff bekommen. Somit investiert Koehler nun knapp 60 Millionen Euro, um zukünftig die für die Papierproduktion notwendige Energie aus Hackschnitzel, Grünschnitt und Sägerestholz zu produzieren. Der Brennstoff ist CO2-neutral und ein nachwachsender Rohstoff aus der Region. Die Anlieferung erfolgt per LKW.

20.5.2021 | Quelle: Koehler | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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