Dhybrid: Vernetzte Photovoltaik-Microgrids versorgen 26 Inseln der Malediven

Zu sehen sind vernetzte Photovoltaik-Microgrids auf einer Luftaufnahme einer Insel der Malediven im blauen Ozean.Foto: Dhybrid
Gesteuert und überwacht werden die neuen Microgrids über die Leitwarte des Energieversorgers in der maledivischen Hauptstadt Male.
Bestehende Microgrids auf zwei Atollen der Malediven sind von Dhybrid mit Photovoltaik-Anlagen und Batteriespeichern ergänzt worden. 2,65 MW Solarleistung reduziert die Laufzeit von Dieselgeneratoren erheblich.

Die Microgrid-Experten von Dhybrid haben auf insgesamt 26 Inseln im Shaviyani- und im Noonu-Atoll der Malediven vernetzte Photovoltaik-Microgrids realisiert und sie mit einem zentralen Monitoring- und Steuerungssystem (SCADA) ausgestattet. Das vom Umweltministerium der Maldiven und dem Climate Investment Fund getragene Projekt soll die CO2-Emissionen und die Kosten der Energieerzeugung auf den abgelegenen Inseln erheblich senken. Die installierte Solarleistung beträgt 2,65 Megawatt, die Leistung der eingesetzten Batteriespeicher rund 3,2 Megawatt.

Die solare Ergänzung der bestehenden Microgrids auf den beiden Atollen ist Teil des Projektes POISED (Preparing Outer Island Sustainable Electricity Development), in dessen Rahmen die äußeren Atolle und Inseln sowie die Region um die Hauptinsel Male eine nachhaltige Energieversorgung erhalten.

Ziel: hohe Strompreise und Emissionen senken

Die Malediven erzeugen fast ihren gesamten Strom aus importiertem Diesel. Die Ausgaben für Energieimporte machten 2016 rund 20 Prozent des Bruttoinlandsproduktes aus. Die Transporte zu den entlegenen Inseln und Atollen im Süden erhöhen die Stromkosten dort zusätzlich. Mit 30 bis 70 US-Cent pro Kilowattstunde gehören die Strompreise auf den Malediven zu den höchsten in ganz Südasien. Hinzu kommen die Emissionen der Dieselaggregate in Form von CO2, Schadstoffen und Lärm. Photovoltaik-Anlagen und Batteriespeicher reduzieren die Laufzeiten der Dieselgeneratoren deutlich.

Die Besonderheit der von Dhybrid realisierten Microgrids liegt dabei im zentralen Energiemanagementsystem, der Universal Power Platform (UPP). Sie steuert alle Energieflüsse im Netz dynamisch, vom Batteriewechselrichter bis zum Dieselgenerator. Dazu misst sie kontinuierlich die Netz- und Speicherparameter sowie die Lastgänge und gibt wann immer möglich der Solarenergie den Vorrang. Nur wenn Photovoltaik-Anlage und Speicher gemeinsam nicht genügend Strom liefern können, springt das Dieselaggregat an.

Die Vorteile der neuen Microgrids machen sich direkt bemerkbar: Auf der Insel Fohdoo liefert eine Solaranlage mit einer Leistung von 100 Kilowatt rund 30 Prozent des Stroms und spart so jährlich rund 35.000 Liter Diesel. „Den größten Teil des Tages steht der Generator jetzt still“, sagt Abdulla Nashith, Director des Green Energy Departments von Fenaka Corporation Limited, dem staatlichen Energieversorger, der für die meisten der südlichen Atolle zuständig ist.

Zentrale Überwachung für vernetzte Photovoltaik-Microgrids aller 26 Inseln

Gesteuert und überwacht werden die neuen Microgrids über die Leitwarte des Energieversorgers am Fenaka-Hauptsitz in der maledivischen Hauptstadt Male. Für die zentrale Überwachung aller 26 Inseln kommt ein von Dhybrid entwickeltes SCADA-System zum Einsatz. Der Zugriff erfolgt sicher verschlüsselt über eine VPN-Verbindung. „Dank des zentralen SCADA-Systems können wir von Male aus in Echtzeit die Energieerzeugung und andere Parameter auf den Inseln überwachen. So können wir im Falle von Problemen schnell reagieren”, ergänzt Nashith. In den kommenden Jahren sind noch weitere Solar-Diesel-Hybridnetze auf 69 weiteren Inseln geplant. Auch sie sollen an das zentrale SCADA-System angebunden werden.

Neben der Lieferung der Komponenten und der Anbindung des Systems hat Dhybrid auch die lokalen Betreiber geschult. „Dhybrid verfügt mit weltweit über 70 Projekten über einen großen Erfahrungsschatz. Dazu nutzen die meisten Microgrids auf den Malediven unsere Technologie. Dieses Wissen geben wir im Rahmen der Schulungen an unsere Partner weiter, damit ihre Anlagen möglichst effizient und fehlerfrei funktionieren“, sagt Benedikt Böhm, CEO von Dhybrid.

8.6.2021 | Quelle: Dhybrid | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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