Solarthermie-Kraftwerk in Chile mit deutscher Hilfe realisiert

Zu sehen ist der Turm vom Solarthermie-Kraftwerk Cerro Dominador. In der Atocama herrschen ausgezeichnete Bedingungen für Solarkraftwerke mit konzentrierender Solartechnologie (CSP).Foto: Cerro Dominador
Beim neuen Solarthermie-Kraftwerk in Chile wird mithilfe von Spiegeln gebündeltes Sonnenlicht auf einen hohen Turm reflektiert, um dort flüssige Salze zu erhitzen.
Das erste thermische Solarkraftwerk Südamerikas Cerro Dominador geht jetzt mit 110 MW Leistung in der Atacamawüste ans Netz. Der innovative Flüssigsalzspeicher ermöglicht den Betrieb des solarthermischen Kraftwerks auch nachts und an den wenigen bewölkten Tagen.

Cerro Dominador ermöglicht die Erzeugung von grünem Strom rund um die Uhr für rund 380.000 Haushalte. Zudem spart das Solarthermie-Kraftwerk jährlich ca. 870.000 Tonnen CO2 ein und leistet damit einen wichtigen Beitrag für den globalen Klimaschutz und zur Erreichung der chilenischen Klimaschutzziele. Das Bundesumweltministerium (BMU) hat einen bedeutenden Beitrag zur Verwirklichung vom Solarthermie-Kraftwerk Cerro Dominador geleistet.

„Als erstes Solarthermie-Kraftwerk in Südamerika ist ‚Cerro Dominador‘ ein Leuchtturm für die ganze Region“, sagt Bundesumweltministerin Svenja Schulze. „Ich hoffe, dass noch weitere solche Kraftwerke gebaut werden, um die großen Potenziale der Sonnenenergie zu nutzen. Chile geht heute einen weiteren großen Schritt in eine klimaneutrale Zukunft.“

Solarkraftwerk in der Atakama

Das Projekt Cerro Dominador befindet sich in Chiles Atacamawüste. Hier herrschen unter anderem dank der hohen Solareinstrahlung ausgezeichnete Bedingungen für Solarkraftwerke mit konzentrierender Solartechnologie (CSP) bietet. Bei dieser Technologie reflktiert man mithilfe von Spiegeln gebündeltes Sonnenlicht auf einen hohen Turm, um dort flüssige Salze zu erhitzen. Die von den Salzen aufgenommene Wärme speichert man und nutzt sie zur Stromerzeugung über eine Dampfturbine. Der innovative Flüssigsalzspeicher ermöglicht den Betrieb der Anlage auch ohne direkte Sonneneinstrahlung. Somit kann das CSP-Kraftwerk auch nachts und an den wenigen bewölkten Tagen in der Atacamawüste erzeugen. Täglich 24 Stunden lang stehen circa 110 MW Strom zur Verfügung. Nich zuletzt dank der hervorragenden Einstrahlungsbedingungen im Norden Chiles konnte sich das Solarkraftwerk in einer technologieneutralen Ausschreibung für langfristige Stromlieferverträge gegen Kohle und Gas kommerziell durchsetzen.

Solarthermie-Kraftwerk mit Unterstützung der Internationalen Klimaschutzinitiative

Das Bundesumweltministerium hat die Entwicklung der Anlage durch die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) unterstützt. Diese Unterstützung über die GIZ und die KfW umfasste einen Zinszuschuss und Beratung bei der Entwicklung und Umsetzung des Projektes Cerro Dominador. Außerdem hat sich die KfW mit einem Darlehen von 65 Millionen Dollar sowie einer Projektfinanzierung von 55 Millionen Dollar an dem Projekt beteiligt. Weitere Unterstützung für das Projekt kam von der Europäischen Union (15 Millionen Euro aus der Latin American Investment Facility) sowie von internationalen Finanzinstitutionen.

Neben dem Solarthermie-Kraftwerk umfasst das Projekt Cerro Dominador außerdem ein 100 MW großes Photovoltaik-Solarkraftwerk. Dieses ging bereits 2018 in Betrieb. Weitere Informationen zum Projekt Cerro Dominador gibt es auf der Projekthomepage.

8.6.2021 | Quelle: BMU | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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