Leag plant Floating-PV-Anlage mit 21 MW bei Cottbus

ein See, noch ohne Floating Photovoltaik, dafür mit Windpark am gegenüberliegenden UferFoto: Leag
Der Ostsee bei Cottbus ist noch nicht fertig geflutet.
Der Energiekonzern Leag will auf dem gerade entstehenden Ostsee bei Cottbus eine schwimmende Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 21 MW und einer Fläche bis zu 18 Hektar bauen. Das wäre die bisher größte dieser Art in Deutschland, erklärt das Unternehmen in einer Pressemitteilung.

Die Floating-PV-Anlage soll 20.000 MWh Solarstrom liefern – bilanziell der Bedarf von 5.700 Haushalten. Der Ostsee soll mit einer Fläche von 1.900 Hektar bis Mitte der 20er Jahre Brandenburgs größtes Binnengewässer und Deutschlands größter Bergbaufolgesee werden. Laut Leag fügt sich das Projekt in eine gemeinsame Absichtserklärung mit der Stadt Cottbus und der BTU Cottbus-Senftenberg aus dem vorigen Jahr ein. Dieser zufolge soll der Cottbuser Ostsees zur Modellregion im Strukturwandel und in der Energiewende werden. Dem würde das Projekt durch Innovation, Nachhaltigkeit und Klimaschutz Rechnung tragen. Die Floating-PV-Anlage soll weniger als ein Prozent der Seefläche beanspruchen. Somit stehe sie auch in Einklang mit Naherholung, Tourismus und Naturschutz.

Vor dem Bau der Anlage muss die Stadt einen Bebauungsplan aufstellen. Das Verfahren mit Beteiligung der Öffentlichkeit soll in diesem Sommer beginnen. Da die Flutung des Sees bereits läuft, will die Leag bereits vorher mit Arbeiten am Seeboden beginnen. Sobald der Beschluss über den Bebauungsplan und die Baugenehmigung vorliegen, soll der eigentliche Bau starten. Das könnte laut Leag 2023 der Fall sein. Da der See so groß ist, kann die Anlage weit weg von anderen Nutzungen entstehen. So soll die PV-Anlage etwa 2,4 km vom künftigen Cottbuser Stadthafen und 1,6 km vom Hafen Teichland entfernt gebaut werden. Außerdem soll sie außerhalb geplanter Schifffahrtsrouten liegen und von allen Seiten umfahrbar sein. Wegen ihrer flachen Ausführung werde sie von den touristisch genutzten Ufern des Cottbuser Ostsees kaum wahrnehmbar sein.

Floating-PV erschließt neue Flächen für Photovoltaik

Im Vergleich zu Freiflächenanlagen böten schwimmende PV-Anlagen verschiedene Vorteile, findet Leag. Dazu gehörten die geringere Versiegelung von Landflächen, die Erschließung neuer Flächenpotenziale und die höhere Effizienz der Anlagen durch die kühlere Temperatur.  Eine Studie von Baywa re lieferte außerdem Hinweise, dass Floating-Photovoltaik die Gewässerqualität verbessert.

Die Anlage soll erprobte Technologien nutzen, wie für den Betrieb auf und im Wasser zertifizierte elektrische Anlagen und schwimmende Trägereinrichtungen. Eine Verankerung und Montage der Anlage will Leag noch auf dem trockenen Seeboden durchführen. Dafür soll dieser zuerst durch Rüttel- und Fallgewichtsverdichtung „vergütet“ werden. Später soll die Wassertiefe unter der PV-Anlage rund zwei Meter betragen. Das sei eine gute Voraussetzung für die Verankerung im Seeboden, erklärt Leag. Auch die notwendige technische Infrastruktur sei vorhanden. Das Umspannwerk Cottbus-Nord könne ertüchtigt werden, was Eingriffe in die Landschaft minimieren soll.

Stefan Korb, amtierender Geschäftsbereichsleiter Wirtschaft, Strukturentwicklung, Digitalisierung der Stadt Cottbus/Chóśebuz begrüßt, dass dieses Projekt den im September 2020 unterzeichneten Kooperationsvertrag mit diesem Projekt mit Leben erfülle. Das Vorhaben der LEAG korrespondiere mit den Plänen der Stadt für ein CO2-neutrales Hafen- und Stadtquartier. Auch eine Seewasserwärmepumpe sei gemeinsam geplant.

8.6.2021 | Quelle: Leag | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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