Naturstrom baut Mieterstrom-Anlagen in Nürnberg und Duisburg

Mieterstrom Photovoltaik-Anlage auf Dach mit zwei MännernFoto: Naturstrom
Mieterstrom-Anlage von Naturstrom in einem Projekt in München.
Der Öko-Energieversorger Naturstrom hat in Duisburg und Nürnberg zwei neue Mieterstrom-Projekte umgesetzt. Insgesamt rund 220 Haushalte können nun Solarstrom direkt vom Gebäudedach beziehen.

Die beiden neuen Mieterstrom-Projekte zeigen laut Naturstrom, dass es mit diesem Thema wieder aufwärts gehe – und dass es sich auch in sozialen Wohnungsbau integrieren lasse. Das Quartier Maximilian im Nürnberger Stadtteil Eberhardshof umfasst insgesamt zwölf Häuser, 131 Mietwohnungen sowie fünf Gewerbeeinheiten. Die Gebäude entsprechen dem Energiestandard KfW-Effizienzhaus 40. Alle Wohnungen sollen unter dem Marktpreis vermietet werden, 30 Prozent der Wohnungen werden als Sozialwohnungen angeboten.

Eine Photovoltaikanlage mit knapp 95 kW Leistung produziert vor Ort grünen Strom, den die Bewohnerinnen und -bewohner seit März als Mieterstrom beziehen können. Das Quartier bietet neben dem eigenen Ökostrom auch verschiedene Gemeinschaftsflächen und eine gute Anbindung an die soziale Infrastruktur der Stadt. Naturstrom arbeitet hier erneut mit dem nachhaltigen Immobilienprojektierer pro.b zusammen.

Ein weiteres Projekt hat Naturstrom gemeinsam mit der Gebar Duisburger Baugesellschaft mbH in Duisburg verwirklicht. Eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 77 kW versorgt dort 98 Wohneinheiten in den sechs Gebäuden der „Vierlindenhöfe“ mit eigenem Solarstrom.

Mieterstrom auch im sozialen Wohnungsbau möglich

Das Projekt zeigt laut Naturstrom, dass Klimaschutz auch im öffentlich geförderten Wohnungsbau möglich sei. Es gehört seit 2018 zum Programm „100 Klimaschutzsiedlungen in Nordrhein-Westfalen“ der EnergieAgentur.NRW. Voraussetzung dafür ist, dass die CO2-Emissionen etwa 50 bis 60 Prozent unter Vorgaben der Energieeinsparverordnung aus dem Jahr 2009 (EnEV 2009) liegen. Als Teil der nordrhein-westfälischen Energie- und Klimaschutzstrategie soll das Programm die CO2-Emissionen im Wärmesektor senken.

Bedingungen für Mieterstrom haben sich verbessert

Naturstrom sieht die beiden Projekte als Beleg für den Aufwind im Mieterstrom-Segment. „Mieterstrom ermöglicht auch Haushalten ohne eigenes Dach, direkt von günstigem Solarstrom zu profitieren und bietet zudem riesiges Potenzial für mehr Erneuerbare ganz ohne zusätzlichen Flächenbedarf. Es ist daher höchste Zeit, dass hier mehr Tempo reinkommt“, sagt Naturstrom-Vorstand Tim Meyer. Für die beiden Projekte seien die verbesserten Rahmenbedingungen des EEG 2021 allerdings noch nicht relevant gewesen.

Auch die kürzlich von den Regierungsfraktionen vereinbarte Abschaffung gewerbesteuerlicher Hemmnisse könnte dem Mieterstrom-Segment zusätzlichen Schub verleihen, glaubt Naturstrom. Meyer begrüßt das: „Bislang konnte der Betrieb einer einzigen Solaranlage die gesamten Gewerbesteuerverpflichtungen eines Immobilienunternehmens infizieren und zu Millionennachzahlungen führen“. Da sei es klar, dass die Unternehmen sich das bislang dreimal überlegten. Die Koalition will solche Nebeneinkünfte nun gewerbesteuerlich unschädlich machen. „Diese Entscheidung eröffnet der Immobilienwirtschaft neue Pfade in der Energiewende – jetzt müssen diese beschritten werden“, sagt Meyer.

8.6.2021 | Quelle: Naturstrom | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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