Umrüstung bei Flugsicherung schafft Flächen für mehr Windenergie
Drehfunkfeuer sind Navigationsanlagen für den Luftverkehr. Windenergieanlagen können deren Betrieb stören. Um diese Beeinträchtigungen zu vermeiden, werden Windenergieanlagen im Umfeld von Drehfunkfeuern häufig nicht zugelassen. Durch die Umrüstung stehen der Windenergie mehr Flächen zur Verfügung, ohne die Flugsicherung zu beeinträchtigen.
Noch in diesem Jahr könne die DFS mit der Umrüstung beginnen, verspricht Bundeswirtschaftsminister Altmaier. Sie sollen bis zum Jahr 2025 abgeschlossen sein.
Schon jetzt 700 MW mehr Windenergie möglich
Im vorigen Jahr hatte die Physikalisch Technische Bundesanstalt die Störpotenziale von Windenergieanlagen genauer bestimmt. Das führt zu zusätzlichen Genehmigungen für Windräder mit einer Leistung von rund 700 Megawatt im Umkreis von Drehfunkfeuern.
Nach der Umrüstung seien die bisherigen Drehfunkfeuer nicht mehr nötig. Deren Rückbau schaffe weitere Flächen für den Windenergie-Ausbau, so Altmaier.
„Die Deutsche Flugsicherung unterstützt den Ausbau der Windenergie überall dort, wo nach dem Stand der Technik die Navigationsgenauigkeit nicht beeinflusst ist. Die Förderung des BMWi hilft uns auf unserem Weg, gezielt in robustere Technologien zu investieren. Damit können weitere Windenergieanlagen gebaut werden. Ich freue mich, mit der DFS diesen Beitrag zur Förderung alternativer Energiequellen leisten zu können“, sagt der DFS Geschäftsführer Technik Friedrich-Wilhelm Menge.
Bei den Navigationsanlagen der DFS gibt es konventionelle Funkfeuer (CVOR) und Doppler-Drehfunkfeuer (DVOR). DVOR-Anlagen sind weniger störanfällig. Das ermöglicht den stärkeren Ausbau der Windenergie in der Umgebung. Das Bundeswirtschaftsministerium stellt der Deutschen Flugsicherung für die Umrüstung von acht CVOR-Anlagen zu DVOR-Anlagen die erforderlichen finanziellen Mittel bereit.
BWE: Auch den Prüfradius anpassen
Der Bundesverband Windenergie (BWE) begrüßt diesen Schritt. „Neben der bereits erfolgten Umstellung des Berechnungsverfahrens ist die Ankündigung einer zügigen Umrüstung ein weiterer richtiger Baustein zur Mobilisierung bisher blockierter Flächen zur Nutzung der Windenergie. Diese Schritte sind richtig und gut“, sagt BWE-Präsident Hermann Albers.
Gleichzeitig bleibe es dringend erforderlich, den international üblichen Abstand von maximal 10 km um die DVOR auch in Deutschland als Prüfradius zu definieren. „Dies könnte die Bundesregierung sofort umsetzen und würde unmittelbar dazu führen, dass blockierte Projekte in die Genehmigungsverfahren zurückkehren können“, betont Albers.
11.6.2021 | Quelle: BMWi | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH