Holzgas-BHKW: Unternehmen arbeiten an Weiterentwicklung von kleinen Biomassevergasern

Zu sehen ist eine Holzgas-BHKW der Firme ReGaWatt in der Schweiz.Foto: ReGaWatt GmbH
ReGaWatt-Vergaseranlage für Waldholz-Hackschnitzel in Puidoux, im Schweizer Kanton Freiburg.
Das Bundeslandwirtschaftsministerium fördert die Weiterentwicklung der Technik von Biomassekleinvergasern. Kleine Holzgas-BHKW können Restholz nutzen und mittlerweile auch ihren Beitrag zur Systemstabilität der Stromnetze leisten.

Biomassekleinvergaser ermöglichen es, Restholz in Form von Hackschnitzeln oder Holzpellets für die Kraft-Wärmekopplung (KWK) zu nutzen. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert Entwickler, Hersteller und Betreiber von Biomassekleinvergasern. Denn diese sollen Technologie weiterentwickeln und den wirtschaftlichen Anlagenbetrieb von Holzgas-BHKW durch höhere Robustheit und Ressourceneffizienz verbessern.

Die Technik der Holzvergasung hat sich in den letzten Jahren sehr dynamisch entwickelt. Die Anlagen können durch die Modulierbarkeit der Leistung inzwischen Anforderungen des Strommarktes erfüllen und so einen Beitrag zur Systemstabilität und zur Integration weiterer erneuerbarer Energien leisten. Einige Hersteller konnten die Serienfertigung weiter ausbauen andere die prinzipielle Marktfähigkeit ihrer Anlagen unter Beweis stellen.

Momentan stellt die Wirtschaftlichkeit des Betriebs von Biomassevergasern zur Strom- und Wärmebereitstellung die größte Herausforderung dar. Für eine erfolgreiche Etablierung von weiteren Biomassevergasern zur Strom- und Wärmebereitstellung aus nachwachsenden Rohstoffen sind technische und ökonomische Optimierungen notwendig. Hier setzen aktuelle Forschungsvorhaben an, um die Leistungsfähigkeit von Holzgas-BHKW durch die Steigerung der Leistung bei gleichbleibender Anlagengröße sowie durch die Verbreiterung der Brennstoffbasis zu verbessern.

Anlagenrobustheit von Holzgas-BHKW verbessern

Die Burkhardt GmbH wird ihre im Gleichstromvergaserverfahren arbeitenden Biomasse-Kleinvergaser zur energetischen Nutzung von Biomassepellets im Leistungsbereich bis 340 kWel weiterentwickeln und verbessern. Insbesondere gilt es, die Anlagenrobustheit zu erhöhen und einen weitgehend automatisierten Betrieb sicherzustellen. Die Anlagensteuerung soll kritische Zustände mittels Algorithmen erkennen und ein Fernwartungssystem die Instandhaltung von Biomasse-Kleinvergaseranlagen erleichtern.

Den Einsatz gering aufbereiteter Waldresthölzer zur Holzvergasung untersuchen Stadtwerke Rosenheim GmbH & Co. KG. Das Vorhaben zielt ab auf die Weiterentwicklung der Biomassekleinvergaser nach dem Rosenheimer Verfahren durch eine Steigerung der Energieeffizienz und die Verbreiterung des Brennstoffspektrums. Die Rosenheimer Biomassekleinvergaser funktionieren nach dem gestuften Pyrolyse-Gleichstrom-Wirbelbett-Verfahren und werden mit bis zu 180 kWel und 380 kWth angeboten. Die Forschungsarbeiten konzentrieren sich auf die Erweiterung des Vergaserkennfelds, so dass der Prozess in Abhängigkeit von den Brennstoffeigenschaften und bei variabler Last zuverlässig mit hohem Gesamtwirkungsgrad betrieben werden kann.

Rinden, Maisspindeln und Sonnenblumenschalen nutzen

Die ReGaWatt GmbH entwickelt ihr hocheffizientes Energiesystem im Leistungsbereich von 2 bis 4,5 MWth (bzw. 400 bis 1400kWel) weiter und strebt hierbei ein breiteres Brennstoffsortiment wie zum Beispiel Rinden aus Sägewerken, Maisspindeln, Sonnenblumenschalen und holzartige Siebrückstände aus Kompostwerken an. Auch hier lassen sich Wartungsintervalle über Trendalgorithmen, Störfallprognosen und Betriebsdaten vorausschauend planen und erhöhen gleichzeitig die Anlagenverfügbarkeit.

15.6.2021 | Quelle: FNR | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen