Startschuss für grünes Methanol in Leuna
Total Energies hat gemeinsam mit dem Elektrolyseur-Hersteller Sunfire, dem Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse CBP und dem Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS das Projekt e-CO2Met im Hydrogen Lab Leuna gestartet. Dort will das Unternehmen Methanol aus kohlenstoffarm produziertem Wasserstoff und abgetrenntem Kohlendioxid herstellen. Dies ist ein wichtiger Ansatz zur Reduzierung klimaschädlicher Treibhausgasemissionen. Mit dem Anspruch, grünes Methanol vor Ort zu produzieren, will man in diesem Demonstrationsprojekt die verschiedenen dafür notwendigen Bausteine integrieren. Dazu gehört die Nutzung erneuerbarer Energien.
Total Energies produziert derzeit in der Total Energies Raffinerie Mitteldeutschland in Leuna rund 700.000 Tonnen Methanol pro Jahr auf Basis fossiler Rohstoffe und ist damit der größte Methanolproduzent in Europa. Das Projekt e-CO2Met ist daher ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaneutralität. Es zielt darauf ab, das Zusammenspiel von drei innovativen Prozessen zu testen. Die Nutzung von CO2 aus der Raffinerie, die Verwendung von grünem Wasserstoff, den man durch Hochtemperatur-Elektrolyse erzeugt, und die anschließende Methanolsynthese auf der Skalierungsplattform Hy2Chem.
„e-CO2Met ist das erste Pilotprojekt von Total Energies zur Umwandlung von CO2 mit erneuerbarer elektrischer Energie in Methanol. Während dieses Methanol selbst bereits als E-Fuel betrachtet werden kann, kann es vor allem als Ausgangsstoff für eine weitere Veredelung zu Produkten wie nachhaltigen Flugzeugtreibstoffen genutzt werden“, erklärt Marie-Noelle Semeria, Technologievorständin bei Total Energies.
Hocheffiziente Elektrolyse zur Wasserstofferzeugung aus erneuerbaren Energien
Ein Kernstück von e-CO2Met ist der 1-MW-Hochtemperatur-Elektrolyseur des Dresdner Elektrolyseurherstellers Sunfire. Der Wirkungsgrad der Anlage zur Erzeugung von grünem Wasserstoff aus erneuerbarem Strom und Wasserdampf ist mit über 80 Prozent weitaus höher als der von konventionellen Elektrolyseuren. Dadurch benötigt die Anlage deutlich weniger Strom, um ein Kilogramm Wasserstoff zu erzeugen.
Grünes Methanol aus regenerativem Wasserstoff und Abgas-CO2
Im nächsten Schritt werden der durch Elektrolyse gewonnene grüne Wasserstoff und hochkonzentriertes CO2 aus den Produktionsprozessen der Raffinerie in grünes Methanol umgesetzt. Hierzu planen das Fraunhofer CBP und Total Energies eine Pilotanlage, die im neuen Fraunhofer Hydrogen Lab im Chemiepark Leuna aufgebaut wird. Die Pilotanlage ist das erste Projekt der vom Land Sachsen-Anhalt über EFRE-Mittel geförderten Skalierungsplattform Hy2Chem. „Mit der Hy2Chem-Plattform können wir die Nutzung des regenerativ erzeugten Wasserstoffs zur Herstellung von Basischemikalien und Kraftstoffen in nachhaltigen Syntheseprozessen erstmals im großen Maßstab erproben – auch unter den Bedingungen eines fluktuierend anfallenden Wasserstoffstroms“, erläutert Gruppenleiterin Ulrike Junghans, die das Projekt am CBP koordiniert.
15.6.2021 | Quelle: Total Energies, Sunfire, Fraunhofer IGB | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH