Rekultivierung des Tagebaus Jänschwalde: 440-MW-Photovoltaik geplant

Zu sehen ist der Photovoltaik-Solarpark Welzow, ein Vorgänger vom Energiepark Bohrau, den die Leag nun realisieren will.Foto:Leag
In Welzow hat die Leag ihren ersten Solarpark installiert.
EP New Energies und Leag entwickeln den Energiepark Bohrau und einen weiteren Solarpark auf einer stillgelegten Aschedeponie. Beide Projekte gehörten zur Rekultivierung des Tagebaus Jänschwalde in Form der Nutzung von erneuerbaren Energien.

Die erneuerbare Energielandschaft auf rekultivierten Bereichen des Tagebaus Jänschwalde erhält neben dem geplanten 100 MW-Windpark Forst-Briesnig II zwei Solarparks. Dabei handelt es sich um den 400-MW starken Energiepark Bohrau in der Nähe von Forst (Lausitz), der ohne staatliche Förderung auskommen soll, sowie eine 40-MW-Solaranlage auf der stillgelegten Aschedeponie Jänschwalde I in unmittelbarer Nähe. Die Projektentwicklerin für erneuerbare Energien EP New Energies GmbH (EPNE) plant beide Solarparks gemeinsam mit der Leag. Erste Gespräche mit Vertretern der Stadt Forst und der Anrainerortschaften zum Energiepark Bohrau sind bereits erfolgt.

„Der Ausbau von erneuerbaren Energien in der Bergbaufolgelandschaft der Leag bietet eine Vielzahl an Chancen für die Strukturentwicklung der Lausitz. Verknüpft mit verschiedenen innovativen Ansätzen, auch im Bereich Wasserstoff, soll der Energiepark Bohrau Grundlage für weitere Investitionen sein“, so Andreas Huck, Leag-Vorstand für den Bereich Neue Geschäftsfelder. So ergäbe sich für die Stadt Forst durch die Dimension der geplanten Anlagen die Möglichkeit für einen gemeinsamen Ausbau der Stromnetz-Infrastruktur, womit sich auch die Versorgungssicherheit der Stadt verbessern würde. Zudem verweist Huck auf die Erlöse aus der Stromvermarktung, die in die Vorsorgegesellschaft des Landes Brandenburg eingehen würden und mit denen man die Wiedernutzbarmachung der Bergbaufolgelandschaften finanziell zusätzlich absichern kann.

Energiepark Bohrau: Photovoltaikstrom ohne Förderung

„Mit dem Energiepark Bohrau entwickeln wir ein PV-Projekt, das günstigen Grünstrom ohne staatliche Förderung erzeugt und damit ideale Voraussetzung für die CO2-freie Energie-Versorgung von lokalen Industrieunternehmen bietet. Erneuerbare Energien-Projekte in der Bergbaufolgelandschaft können sich als echter Standortvorteil für die Region erweisen“, betont EPNE-Geschäftsführer Dominique Guillou, dessen Unternehmen gemeinsam mit Leag in den nächsten fünf Jahren Wind- und Solarprojekte mit mehreren Hundert MW realisieren will.

Die für den Energiepark vorgesehenen Flächen nahe des Forster Ortsteils Bohrau stehen als ehemalige Tagebauflächen noch unter bergrechtlicher Verantwortung der Leag bzw. der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV). Die drei regionalen Landwirtschaftsbetriebe Agrargenossenschaft eG Heinersbrück, Bauern AG Neißetal sowie die Agrargenossenschaft Forst eG bewirtschaften derzeit die Flächen. Frank Schneider, Geschäftsführer der Agrargenossenschaft eG Heinersbrück, sieht der Zusammenarbeit positiv entgegen: „Mit der Leag verbindet uns seit vielen Jahren eine vertrauensvolle Partnerschaft, die wir gern für eine erfolgreiche Strukturentwicklung fortsetzen wollen. Gemeinsam arbeiten wir an innovativen Konzepten, um für erneuerbare Energien genutzte Bergbaufolgeflächen auch weiterhin zu bewirtschaften. Von der Entwicklung über die Errichtung bis zum Betrieb wollen wir beim Energiepark Bohrau eine langfristige Zusammenarbeit eingehen.“

Bei der Standortauswahl und Erstellung des Projekt-Layouts für den Energiepark Bohrau hat man die naturschutzfachlichen Belange von Beginn an berücksichtigt. Eine naturschutzfachliche Begleitung verbunden mit einem Monitoring sichert zudem die Erreichung der naturschutzfachlichen Vorgaben. Mit gezielten Anpflanzungen will man während des Betriebs der Anlage einen Beitrag zur weiteren Bodenentwicklung und Erhöhung der Artenvielfalt der Flächen leisten und das Gebiet ökologisch aufwerten.

Der Photovoltaik-Solarpark auf der stillgelegten Aschedeponie Jänschwalde I soll im Jahr 2023 in Betrieb gehen, der Energiepark Bohrau ein Jahr später. Rein rechnerisch könnten die beiden Anlagen rund 125.000 Haushalte mit grünem Strom versorgen.

21.6.2021 | Quelle: Leag | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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