Umsicht-Wissenschaftspreis 2021 für Herstellungsverfahren von Siliziumsolarzellen

Zu sehen ist Dr. Jörg Schube, der den Umsicht-Wissenschaftspreis 2021 in der Kategorie Wissenschaft für seine ressourceneffiziente Herstellung von Siliziumsolarzellen für die Photovoltaik gewonnen hat.Foto: Jörg Schube
Dr. Jörg Schube hat den Umsicht-Wissenschaftspreis 2021 in der Kategorie Wissenschaft: gewonnen.
Jörg Schube vom Fraunhofer ISE hat ein neuartiges Metalldruckverfahren für Siliziumsolarzellen der nächsten Photovoltaik-Generation entwickelt. Dafür hat die Jury ihn mit dem Umsicht-Wissenschaftspreis 2021 ausgezeichnet.

Der Förderverein des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik Umsicht hat 2021 nun bereits zum zwölften Mal den Umsicht-Wissenschaftspreis in den Kategorien Wissenschaft und Journalismus vergeben. In diesem Jahr überzeugte Jörg Schube die Fachjury mit seiner Dissertation zur günstigeren und ressourceneffizienteren Herstellung von Siliziumsolarzellen. Der Journalist Wolfgang Richter erhielt die Auszeichnung für seinen Artikel über die Bepreisung des Klimawandels. Die beiden Preisträger erhalten ein Preisgeld von insgesamt 10.000 Euro.

„Auch in diesem Jahr haben wir uns wieder sehr gefreut, dass so viele motivierte und talentierte Wissenschaftler*innen und Journalist*innen ihre Arbeiten eingereicht haben. Es ist schön zu sehen, dass die Kommunikation wissenschaftlicher Themen einen so hohen Stellenwert genießt«, sagt Görge Deerberg, Geschäftsführer des Umsicht-Förderverein und stellvertretender Institutsleiter des Fraunhofer Umsicht.

Umsicht-Wissenschaftspreis 2021: Kategorie Wissenschaft

Jörg Schube vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg erhielt den Preis für seine Dissertation zum Thema Metallisierung von Siliziumsolarzellen mit passiver Kontaktierung. Der Forscher hat im Rahmen seiner Dissertation ein neuartiges Metalldruckverfahren namens FlexTrail für Siliziumsolarzellen der nächsten Photovoltaik-Generation entwickelt. Dank einer deutlich verringerten Strukturbreite der gedruckten Metallkontakte lässt sich der Silberverbrauch bei der Herstellung solcher Solarzellen stark reduzieren. Des Weiteren hat er das sogenannte Intense-Pulsed-Light (IPL)-Verfahren weiterentwickelt, sodass es für die Kontaktierung von Solarzellen mit passivierenden Kontakten eingesetzt werden kann. Dadurch entfallen kostenintensive thermische Ofenprozesse. Beide Verfahren bieten die Möglichkeit, hocheffiziente Solarzellen der nächsten Generation, zum Beispiel TOPCon- oder Heterojunction-Solarzellen, günstiger und ressourceneffizienter herzustellen, verglichen mit dem heutigen Stand der Photovoltaik-Technik.

Preisträger Kategorie Journalismus

In der Kategorie Journalismus hat sich die Fachjury – ausgewählte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Unternehmerinnen und Unternehmer, Selbständige, Journalisten sowie PR-Fachleute –  für Wolfgang Richter ausgesprochen. Er arbeitet als freier Journalist für verschiedene Formate, schreibt für Zeitschriften und Magazine und bietet Medientrainings an.

In seinem Artikel „Es ist angerichtet“, erschienen im Magazin Technology Review, geht es um die Frage, ob die großen Emittenten von Treibhausgasen Schadenersatz leisten müssen für extreme Wetterereignisse, die durch den Klimawandel häufiger auftreten. Die sogenannte Attributionsforschung kann mittlerweile für Hochwasser, Hitzewellen und Waldbrände ausrechnen, um wieviel wahrscheinlicher ein ganz konkretes Ereignis durch den Anstieg der Treibhausgase in der Atmosphäre geworden ist. Wolfgang Richter stellt diese Forschungsrichtung vor, beleuchtet in seinem Artikel aber erstmals die gesamte Beweiskette, die die großen Erdöl- und Energiekonzerne vor Gericht bringen könnte. Dazu gehören auch mathematische und rechtsphilosophische Überlegungen. „Eigentlich sollten Gerichte keine Klimapolitik machen. Prozesse auf Grundlage der Attributionsforschung müssen sich deshalb so schnell wie möglich in schärferen Gesetzen niederschlagen“, sagt Wolfgang Richter.

Bewerbungen für den Umsicht-Wissenschaftspreis 2022 sind ab Ende 2021 möglich, der genaue Termin wird auf der Homepage des Fraunhofer Umsicht bekanntgegeben. Das Fraunhofer Umsicht bietet Interessierten an, sie in den Verteiler aufzunehmen, um sie über den Start der Bewerbungsphase zu informieren Dazu können Interessierte eine E-Mail an wissenschaftspreis@umsicht.fraunhofer.de senden.

25.6.2021 | Quelle: Fraunhofer Umsicht | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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