Norddeutsches Energielabor geht an den Start

Drahtrollen übereinander gestapelt auf einem Industruegelände vor einer Windenergieanlage. Symbolbild für Stahl-Industrie auf dem Weg zur Klimaneutralität.Foto: Oliver Ristau
Die Industrie wie hier Stahlerzeuger Arcelor ist in Hamburg Partner der Energiewende in Norddeutschland.
Politik, Wirtschaft und Wissenschaft starten Norddeutschlands größtes Vorhaben zur Sektorenkopplung. Es geht neben Wasserstoff um energieeffiziente Quartierslösungen vorrangig im Wärmebereich.

Auftakt für Norddeutsches Energielabor. Das länderübergreifende Verbundprojekt Norddeutsches Reallabor (NRL) ist im Rahmen einer Auftaktveranstaltung im April mit Multiplikator*innen aus Wissenschaft und Politik gestartet. Das teilte die Koordinatorin, das Competence Center für Erneuerbare Energien und EnergieEffizienz (CC4E) aus Hamburg, mit. Ziel ist es, den nächsten großen Schritt zur Klimaneutralität über alle Sektoren hinweg zu entwickeln. Das Projekt basiert auf einen gesamtsystemischen Ansatz und legt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein den Fokus auf zwei Technologiebereiche. Es gehe darum, diese großflächig, technologieoffen sowie markt- und realitätsnah zu erproben. Dabei handelt es sich um integrierte Sektorkopplung mit Schwerpunkt Wasserstoff sowie energieeffiziente Quartierslösungen vorrangig im Wärmebereich.

Das CC4E, eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung an der HAW Hamburg, ist Mitinitiator des NRL. Ferner ist es an verschiedenen Einzelprojekten, den sogenannten Arbeitsgruppen, des Projekts beteiligt. Zudem ist das Projektmanagement des NRL am CC4E angesiedelt. „Die Projekte unter dem Dach des Norddeutschen Reallabors zeigen, wie der sektorenübergreifende Umstieg auf Wasserstoff gelingen kann und moderne, energieeffiziente Quartiere entstehen“. Das sagte Hamburgs Regierender Bürgermeister, Peter Tschentscher.

Industrie, Wärmeversorgung und Mobilität

Das Norddeutschen Reallabor ist ein länderübergreifendes Verbundprojekt in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, das mit 50 Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik die ganzheitliche Transformation der Energiesysteme erprobt, um so den Weg zu einer schnellen Dekarbonisierung aller Verbrauchssektoren zu demonstrieren.

Ziel des fünfjährigen Projekts ist es ferner, bislang eingesetzte fossile Energieträger durch CO2-freie Alternativen zu ersetzen – in Produktionsprozessen der Industrie, in der Wärmeversorgung und in der Mobilität. Schwerpunkt ist, den Einsatz von grünem Wasserstoff in den vielfältigen Nutzungspfaden umfassend zu demonstrieren. Das NRL ist Teil des Förderprogramms Reallabore der Energiewende und wird mit rund 52 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert sowie weiteren Förderungen. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt rund 300 Millionen Euro.

30.6.2021 | Quelle: CC4E | solarserver.de
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