Mehr Photovoltaik mit Solar-Pflicht in Essen

In der Mitte des Bildes eine große PV-Anlage. Sie befindet sich auf einer Industrieanlage der Zeche Zollverein.Foto: Matyas Rehak / stock.adobe. com
Die Zeche Zollverein in Essen nutzt bereits die Photovoltaik.
Die Ruhrgebietsmetropole Essen will künftig mehr Solarstrom erzeugen. Der Stadtrat hat die Verwaltung angewiesen, an geeigneten Standorten und öffentlichen Liegenschaften Photovoltaik zu installieren.

Künftig wird die Photovoltaik mit einer Solar-Pflicht in Essen eine größere Rolle spielen. Darüber berichtet der Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW). Demnach hat die schwarz-grüne Stadtratsmehrheit mit einem erfolgreichen Antrag den Startschuss für eine Solar-Offensive gegeben. Die Stadtverwaltung muss künftig überprüfen, inwieweit sich die vorhandenen Dächer und Fassaden städtischer Gebäude für die Installation einer Photovoltaikanlage zur Eigenstromnutzung nutzen lassen.

Bei energiewirtschaftlich geeigneten Standorten solle, so der gemeinsame Antrag, eine „optimal dimensionierte Anlage“ zum Einsatz kommen. Außerdem sieht die Solaroffensive eine kommunale Solar-Pflicht in Essen für alle künftigen Neubaubauten der Stadt und ihrer Tochterunternehmen vor. Zudem gebe es für die Stadt im Ruhrgebiet ein Förderprogramm und Marketingstrategien. Damit will die Stadt Hausbesitzer, Unternehmen und landwirtschaftliche Betriebe im Essener Stadtgebiet zur Errichtung von Photovoltaik-Anlagen motivieren.

Kommunale Solarwende

„Wir brauchen mehr solcher Initiativen wie die in Essen, um den Solarausbau im Land endlich gezielt und dynamisch voranzubringen.“ So kommentiert Christian Mildenberger, Geschäftsführer des LEE NRW, den solaren Ratsbeschluss. „Gerade Städte und Gemeinden haben ein großes Potenzial für die Photovoltaiknutzung auf ihren eigenen Liegenschaften.“

Seit geraumer Zeit beobachtet der LEE NRW bei einer Reihe von NRW-Städten und -Gemeinden ein wachsendes Interesse an einer kommunalen Solarwende. „Was überfällig ist“, sagt Reiner Priggen, der Vorsitzende des LEE NRW. „Da die Städte und Gemeinden nicht nur ihre Klimabilanz verbessern, sondern durch die Eigenstromnutzung ihre Energierechnungen senken können.“

In Essen hat die neu ausgerufene Solar-Offensive nach Einschätzung des LEE NRW durchaus Symbolkraft. „Energiewirtschaftlich ist die Stadt jahrelang von fossil geprägten Energiekonzernen dominiert gewesen, die bis in die jüngste Vergangenheit erneuerbare Energien nur als Feigenblätter betrachtet haben“, so Priggen. Essen, als selbst ernannte Energiehauptstadt, könne nun aber dank der Solaroffensive ein neues Image erhalten.

1.7.2021 | Quelle: LEE NRW | solarserver.de
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