Solarthermie in der Fernwärme: Startschuss für Projekt SolnetPlus
Damit sich künftig noch mehr Kommunen und Stadtwerke für solare Wärmenetze entscheiden, wurde gerade das auf drei Jahre angelegte Projekt „SolnetPlus – Solare Wärmenetze als eine Lösung für den kommunalen Klimaschutz“ gestartet. Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin aus dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit übergab heute in Stuttgart den Bewilligungsbescheid für die Förderung des Projekts in Höhe von 988.000 Euro an die Projektpartner. Diese sind der Energieeffizienzverband AGFW, das Steinbeis Forschungsinstitut für solare und zukunftsfähige thermische Energiesysteme (Solites), die Hamburg Institut Research gGmbH (HIR) und das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu). Das Projektvolumen liegt insgesamt bei 1,3 Millionen Euro.
„Mit der Förderung leisten wir einen wichtigen Beitrag zu unseren Klimaschutzzielen. SolnetPlus unterstützt die Wärmenetzentwicklung und damit die Wärmewende insgesamt: Wärmenetze ermöglichen es, erneuerbare Energien effizient und zukunftsfähig in lokale Wärmeversorgungssysteme zu integrieren – nicht nur für wenige Gebäude, sondern für Stadtquartiere oder sogar ganze Gemeinden. Das kann den Klimaschutz ganz wesentlich voranbringen, zudem Quartiersidentität stärken und Lebensqualität erhöhen“, so Staatssekretärin Schwarzelühr-Sutter. Heiko Huther, Bereichsleiter Forschung & Entwicklung des AGFW, ergänzt: „Deutschland soll bis 2045 weitgehende Treibhausgasneutralität erreicht haben. Dem Einsatz von Solarthermie als Erzeugungstechnologie für die kommunale Wärmeversorgung kommt dabei unserer Ansicht nach eine Schlüsselfunktion zu.“
Solarthermie auch in Kommunen auf dem Vormarsch
In den vergangenen zehn Jahren habe es im Bereich der solaren Wärmenetze auch auf kommunaler Ebene eine erfreuliche Entwicklung gegeben, so die Projektpartner. Allein 2019 wurde in Deutschland eine Solarthermie-Leistung von knapp 25 MW für Wärmenetze neu installiert. Das entspricht einer Solarkollektor-Fläche von 35.000 Quadratmetern. Die installierte Leistung wuchs hierdurch um etwa 50 Prozent. „Trotzdem liegt noch Arbeit vor uns“, so Huther. „Die größten Zuwächse verzeichnen wir im Moment in städtischen Fernwärmenetzen in Ballungsräumen sowie bei kleineren, meist neuen Wärmenetzen im ländlichen Raum. Deshalb schauen wir im Rahmen des Projekts genau auf die Faktoren, die bei diesen lokalen Umsetzungen erfolgreich waren. Zugleich wollen wir aber auch herausfinden, wo konkrete Hemmnisse liegen, beispielsweise durch Genehmigungsvorhaben und Flächenverfügbarkeit vor Ort, und wie diesen begegnet werden kann.“
SolnetPlus: Zielgruppen ansprechen und qualifizieren
Um eine Verbesserung der Sichtbarkeit und Bekanntheit dieser Lösung für den kommunalen Klimaschutz zu bewirken und einen relevanten Klimaschutzbeitrag durch direkte neue Projekte zu erzielen, hat sich der Projektverbund SolnetPlus einen ganzen Maßnahmenkatalog überlegt. Dieser umfasst neben der direkten Adressierung der relevanten Zielgruppen (Kommunen, Versorger, Marktakteure im Wärmenetzbereich) sowie deren Aktivierung und Qualifizierung, auch den Abbau zentraler Markthemmnisse und die Entwicklung von Lösungsansätzen durch fachliche Bearbeitung. Darüber hinaus wollen die Projektpartner die Rahmenbedingungen durch Ableitung konkreter Verbesserungsmöglichkeiten und Handlungsempfehlungen optimieren und professionelle Öffentlichkeitsarbeit leisten.
9.7.2021 | Quelle: AGFW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH