Wasserstoff: Bau von Elektrolyse-Anlage in Wunsiedel gestartet
Damit ist der Elektrolyseur in Wunsiedel eine der größten Anlagen zur Wasserstoff-Produktion, die gerade in Deutschland im Bau und in Planung sind. Der Strom soll ausschließlich aus Wind- und Solarenergie stammen.
Der Elektrolyseur ist Teil des Projektes WUN H2 der gleichnamigen Projektgesellschaft. Der Wasserstoff aus Wunsiedel soll nicht nur für die Mobilität genutzt werden, sondern auch für die Industriebetriebe in der Region. Das schließt den Raum Nordbayern, Thüringen und die Grenzregion in Tschechien ein.
Wunsiedel decke seinen Energiebedarf bereits vollständig aus Sonne, Biomasse und Wind, heißt es in einer Pressemitteilung der Umweltbank. Diese finanziert den Fremdkapital-Anteil des Elektrolyseprojekts. Bereits seit 2016 arbeitet Wunsiedel zudem daran, die Energiequellen, Speicher und Verbraucher miteinander zu koppeln. Die CO2-Einsparung beziffert die Umweltbank mit 15.000 Tonnen jährlich, in einer Siemens-Pressemitteilung ist von 13.500 Tonnen die Rede.
Der Siemens-Konzern ist auf drei Ebenen an dem Projekt beteiligt: Siemens Energy liefert den Elektrolyseur. Siemens Smart Infrastructure errichtet als Generalunternehmer die Gesamtanlage. Außerdem beteiligt sich Siemens Financial Services an der Eigenkapitalfinanzierung sowie mit einem Anteil von 45 Prozent an der Betreibergesellschaft WUN H2 GmbH.
Politik und Wirtschaft vereint beim Spatenstich für das Wasserstoff-Projekt
Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger sagte beim Spatenstich: „Das Projekt WUN H2 leistet einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Bayerischen Wasserstoffstrategie. Grüner Wasserstoff `made in Bavaria´ demonstriert die heimische Technologiekompetenz und steigert die Akzeptanz durch Wertschöpfung vor Ort.“ Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber erklärte: „Wasserstoff ist eine Schlüsseltechnologie auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft. Die Energiewende gelingt nur mit vielen innovativen Ansätzen wie dem Wunsiedler Weg.“
Goran Bašić, Mitglied des Umweltbank-Vorstands, sagte: „Mit der Erzeugung von grünem Wasserstoff wird ein weiterer Meilenstein auf dem ‚Wunsiedler Weg‘ – der ehrgeizigen und zukunftsweisenden lokalen Energiestrategie – erreicht. Neben der Dekarbonisierung der Industrie wird durch die flexible Betriebsweise der Elektrolyse auch das Netz stabilisiert. Dies ist eine wichtige Funktion bei stetig wachsenden Anteilen von erneuerbaren und damit volatilen Erzeugern im Strommarkt.“
12.7.2021 | Quelle: Siemens, Umweltbank | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH