Sachsen: BWE, VEE und BUND beziehen gemeinsam Position zu Vogelschutz und Windenergie
Damit wollen sie zeigen, dass Klimaschutz und Artenschutz vereinbar seien und der oft beschworene Kampf „Grün gegen Grün“ in Wirklichkeit nicht existiere. Die gemeinsame Positionierung zum Vogelschutz sei stattdessen ein Signal dafür, dass man beim Ausbau der Windenergie als wesentlichen Baustein der Energiewende gemeinsam und fachübergreifend nach dem besten Weg suche.
Den Entwurf zum Vogelschutzleitfaden hatte die Landesregierung Ende Mai veröffentlicht. Die drei Verbände sind sich einig, dass der Vogelschutzleitfaden einen zügigen und gleichzeitig artenverträglichen Windenergieausbau ermöglichen muss. Derzeit beklagt der BWE Sachsen, dass der Ausbau aus Mangel an Genehmigungen zu langsam voran ginge.
Gleichzeitig dürfe der Ausbau nicht auf Kosten von Natur und Umwelt gehen. Der Vogelschutz-Entwurf enthalte viele Ansätze, um hier für mehr Rechtsklarheit in der Genehmigungspraxis zu sorgen. Die Stellungnahme in voller Länge ist online einsehbar.
Leitfaden muss leicht verständlich sein
Ein übersichtlicher, leicht nachvollziehbarer Leitfaden für Vogelschutz und Windenergie sei notwendig. Nur so könne man den Ausbau der Windkraft mit maximalem Vogelschutz verbinden. Die Verbände weisen in ihrer Stellungnahme an mehreren Stellen darauf hin, wie sich der Leitfaden leichter verständlich gestalten ließe. Darüber hinaus kritisieren sie einige Detailregelungen und schlagen Verbesserungen vor.
„Windkraftnutzung fachgerecht angewandt ist keine Gefährdung für die Vogelwelt“, unterstreicht Wolfgang Daniels, Präsident der VEE Sachsen. Außerdem schütze man durch Erneuerbare Energien die Natur langfristig vor dem Klimawandel und seinen Effekten.
„Artenschutz und Ausbau der Windenergie sollen auch in Sachsen weiterhin kein Widerspruch sein,“ erklärt Kerstin Mann, stellvertretender Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen im Bundesverband Windenergie. Sie betont: „Die Einbeziehung der Erfahrungen aus dem Anlagenbetrieb und der aktuellen Forschung ermöglichen eine effektive Ausnutzung der ausgewiesenen Flächen. Dafür liefert der Leitfaden eine wesentliche Grundlage.“
„Auch wenn die Klimakrise inzwischen die wahrscheinlich größte Bedrohung für die Biodiversität ist, darf beim Ausbau der Erneuerbaren Energien der Artenschutz nicht auf der Strecke bleiben“, sagt Prof. Felix Ekardt, Landesvorsitzender des BUND Sachsen. „Wir erwarten deshalb, dass auf Grundlage unserer gemeinsam erarbeiteten Stellungnahme ein praxisgerechter Artenschutzleitfaden für die Windenergie entsteht.“
03.08.2021 | Quelle: BWE Sachsen, BUND, VEE | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH