Im hessischen Dorf Bracht bei Marburg hat sich am 15. Juli eine Genossenschaft gegründet, um das Dorf zu 60 bis 70 Prozent mit Solarwärme zu versorgen. Es könnte das Wärmenetz mit dem bislang höchsten Solaranteil in Deutschland werden.
Die Solarwärme Bracht e.G. nimmt sich dafür ein Beispiel an einigen dänischen Kommunen. Den hohen Solaranteil soll neben 11.600 Quadratmetern Solarthermie-Kollektorfläche unter anderem ein Erdbecken-Saisonalspeicher ermöglichen, der die Sommersonne bis in den Winter rettet. Als Energieerzeuger soll das System neben der thermischen Freiflächensolaranlage außerdem auf eine Wärmepumpe, ein Blockheizkraftwerk und einen Holzkessel zugreifen können.
Als Speicher steht ein mit Folie ausgekleideter und mit einer schwimmenden Isolierschicht versehener 20.000 Kubikmeter Wasser fassender Erdbeckenspeicher auf dem Wunschzettel der Brachter Energiegenoss:innen. Das letzte Wort ist aber in dem 1000-Einwohner-Dorf, das zur Gemeinde Rauschenberg im Landkreis Marburg-Biedenkopf gehört, noch nicht über dessen Standort gesprochen. Rein technisch ideal wäre dafür der Kirmesplatz des Dorfes.
Beraten wird die lokale Wärmenetz-Initiative in Bracht unter anderem vom Kasseler Solarthermie-Experten Prof. Dr. Klaus Vajen.
5.8.2021 | Autor: Guido Bröer
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