Energieatlas Rheinland-Pfalz zeigt jetzt auch Solarpotenzial
Ziel ist es, das Solarpotenzial in Rheinland-Pfalz für Kommunen besser sichtbar zu machen. Das Photovoltaikpotenzial kann auch als PV-Leistung und mögliches CO2-Einsparpotenzials abgefragt werden. Der potenzielle Stromertrag berechnet sich anhand der jährlichen Globalstrahlungswerte des Deutschen Wetterdienstes auf Verbandsgemeindeebene. Die Treibhausgas-Einsparung basiert auf dem Emissionsfaktors des Bundesdeutschen Strommixes (Stand 2017) abzüglich des produktionsbedingten Emissionsfaktors der Stromerzeugung aus Photovoltaik.
Für die Photovoltaik verrät der Atlas auch, welcher Anteil des Potenzials bereits genutzt wird und wie sich dieser Anteil im Lauf der Jahre entwickelt hat. Grundlage hierfür sind die Daten aus dem Marktstammdatenregister. Der genutzte Anteil in den Kommunen variiert zwischen zwei und sieben Prozent.
Die Karte zur Solarthermie stellt die geeigneten Dachflächen mit Quadratmeterzahl dar. Sie schätzt zudem den potenziellen Wärmeertrag in Kilowattstunden und eine vermeidbare Treibhausgasmenge als CO2-Äquivalente ab. In die Ertragsrechnung sind maximal 10 Quadratmeter pro Dachteilfläche eingeflossen. Dahinter steht die Annahme, dass größere Analgen nicht wirtschaftlich realisierbar sind.
Wählt man eine Verbandsgemeinde oder einen Landkreis aus, kann man sich zusätzlich einen „Energiesteckbrief“ anzeigen lassen. Dieser enthält Daten zu Energieverbrauch und -erzeugung.
Nur Solarpotenzial auf Dächern erfasst
Allerdings zeigt die Karte nur das Solarpotenzial auf Dachflächen an. Die Daten für die Karte stammen nämlich aus dem Solarkataster Rheinland-Pfalz, das seit Anfang dieses Jahres besteht. Damit will das Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität die Solarenergienutzung voranbringen. Im Solarkataster sind alle Gebäude erfasst und die Dachflächen anhand der Sonneneinstrahlung auf ihre Eignung für Solarenergie bewertet. Die für Photovoltaik und Solarthermie betrachteten Flächen sind identisch. Die Potenziale dürfen also nicht addiert werden.
Zugleich handelt es sich um rein technische Potenziale. Eine Aussage über die Wirtschaftlichkeit sei nicht möglich, erklärt die Energieagentur Rheinland-Pfalz. Da die Daten lediglich die Einstrahlung darstellen, muss man zudem noch jedes Gebäude im Detail betrachten, z.B. in Bezug auf die Statik.
Kommunen sollen Solarpotenzial leichter nutzen können
Die Karten sollen laut Energieagentur Rheinland-Pfalz vor allem für Kommunen eine Datengrundlage bieten, um die Solarenergie besser nutzen zu können.
Ende 2020 waren in Rheinland-Pfalz etwa 119.000 Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von gut 2,5 Gigawatt installiert. Sie erzeugen rund 2,2 Terrawattstunden Solarstrom und decken bilanziell den Stromverbrauch von mehr als einer halben Million Haushalte.
Um die Klimaschutzziele des Landes Rheinland-Pfalz bis 2030 zu erfüllen, ist ein jährlicher Zubau von 500 Megawatt (MW) an Photovoltaikanlagen erforderlich. Für das Erreichen der Klimaneutralität bis 2035 ist ein bedeutend höherer Zubau von PV-Anlagen erforderlich.
Die Energieagentur Rheinland-Pfalz unterstützt Dienstleister Kommunen, Bürger und Unternehmen in Rheinland-Pfalz bei der Umsetzung von Aktivitäten zur Energiewende und zum Klimaschutz. Sie wurde 2012 als Einrichtung des Landes gegründet und informiert unabhängig, produkt- und anbieterneutral.
06.08.2021 | Quelle: Energieagentur Rheinland-Pfalz | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH