Umstieg auf E-Mobilität erfordert Investitionen der Autobranche in erneuerbare Energien

Zu sehen ist eine Photovoltaik-Anlage in Baden-Württemberg. Allein für die Elektromobilität in Baden-Württemberg bedarf es deutlich mehr solcher Solarstromanlagen.Foto: Plattform EE BW / Kuhnle & Knödler
Alle Fahrzeuge müssen künftig mit erneuerbaren Energien betrieben werden.
Die Plattform EE BW hat ein Positionspapier zur Elektromobilität in Baden-Württemberg vorgelegt. Die gesamte Automobilbranche ist aufgefordert, stärker in erneuerbare Energien zu investieren, damit der „klimafreundliche Kraftstoff“ ausreichend zur Verfügung steht.

Deutsche Automobilhersteller setzen voll auf Elektromobilität und das immer erfolgreicher. Damit die Elektrofahrzeuge zur Erreichung der Klimaschutzziele beitragen können, ist jedoch ein deutlich stärkerer Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung erforderlich. Zu diesem Schluss kommt ein neues Positionspapier zut Elektromobilität in Baden-Württemberg der Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg (Plattform EE BW). Elementar für eine gelingende Verkehrswende seien auch die Ausweitung der Ladeinfrastruktur und die intelligente Vernetzung des Mobilitäts- und Energiesektors. „Durch den Einsatz von erneuerbarem Strom kann eine umweltverträgliche, preiswerte und zukunftssichere Energieversorgung im Mobilitätssektor erreicht werden“, sagt Jörg Dürr-Pucher, Vorsitzender der Plattform EE BW. Er fordert die gesamte Automobilbranche auf, stärker in erneuerbare Energien zu investieren, damit der „klimafreundliche Kraftstoff“ ausreichend zur Verfügung steht.

Erneuerbare Energien für Elektromobilität in Baden-Württemberg ausbauen

Auf dem Weg zur Klimaneutralität kommt dem Verkehrssektor als größter Emittent von Treibhausgasen eine besonders große Bedeutung zu. Nur wenn der Anteil an Treibhausgasen bis 2030 um mehr als 46 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 gesenkt wird, können die Klimaschutzziele in Baden-Württemberg erreicht werden. Alle Fahrzeuge müssen daher künftig mit erneuerbaren Energien betrieben werden, so eine zentrale Aussage des Positionspapiers. Batterieelektrische Fahrzeuge seien kurz- und mittelfristig vorrangig in den Bereichen Pkw, Kurzstrecken-Nutzfahrzeuge sowie öffentlicher Personennahverkehr sinnvoll, während Brennstoffzellen-Fahrzeuge mittelfristig vorrangig im Bereich Langstrecken-Nutzfahrzeuge eingesetzt werden sollten.

Ein weiterer Punkt: Die kürzlich aktualisierte BMWi-Analyse zum Stromverbrauch 2030 prognostiziert bundesweit einen deutlich höheren Strombedarf als bislang kalkuliert. Auch wenn die Neuberechnungen aus Sicht der Energiebranche nicht ausreichend für die Elektrifizierung aller Sektoren sind, ist die Tendenz klar: Die Umstellung auf die E-Mobilität führt zu einem starken Anstieg des Strombedarfs, auch im Südwesten. Das Problem: Bereits heute ist Baden-Württemberg Stromimportland. Flächen für Erneuerbare gibt es jedoch genug. „Im Südwesten gibt es noch viel ungenutztes Potenzial für Ökostromanlagen. Die Technologien sind ausgereift und stehen bereit. Es braucht nun mehr Investitionen, um die heimischen Potenziale jetzt zu nutzen“, so Dürr-Pucher.

Ladeinfrastruktur vereinheitlichen und erweitern

Hinzu kommt: Neben der Energieerzeugungsstruktur ist der Aufbau und die flächendeckende Verfügbarkeit der Ladeinfrastruktur ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Elektromobilität. Die Bereitschaft zum Umstieg auf Elektroantriebe steigt, wenn in ausreichender Zahl gut erreichbare und nutzerfreundliche öffentliche Ladepunkte zur Verfügung stehen. Zentral ist daher, dass man die vorhandene Ladeinfrastruktur vereinheitlicht und weiter ausbaut.

Dabei geht es um die Optimierung von Zugangs- und Abrechnungsmöglichkeiten, die technischer Vorgaben für Ladepunkte, die wirtschaftlichen Rahmenbedingen und Fördergelder oder auch um Ladesäulenpflichten.

Das Positionspapier zur Elektromobilität in Baden-Württemberg ist unter diesem Link zu finden.

10.8.2021 | Quelle: Plattform EE BW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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