Lithium-Metall-Batterie mit hoher Energiedichte und guter Stabilität
Die Lithium-Metall-Batterie zeichnet sich durch eine hohe Energiedichte aus. Das heißt, sie speichern viel Energie pro Masse und Volumen. Doch ihre Stabilität stellt eine Herausforderung dar – weil die Elektrodenmaterialien mit gewöhnlichen Elektrolytsystemen reagieren.
Eine vielversprechende neue Materialkombination haben nun Forscher:innen von KIT und HIU gefunden. Sie verwenden eine kobaltarme, nickelreiche Schichtkathode (NCM88). Diese bietet eine hohe Energiedichte. Mit dem üblicherweise verwendeten kommerziell erhältlichen organischen Elektrolyten (LP30) lässt die Stabilität allerdings stark zu wünschen übrig. Die Speicherkapazität sinkt mit steigender Zahl der Ladezyklen. Warum das so ist, erklärt Stefano Passerini, Direktor des HIU und Leiter der Forschungsgruppe Elektrochemie der Batterien: „Im Elektrolyten LP30 entstehen Partikelrisse an der Kathode. Innerhalb dieser Risse reagiert der Elektrolyt und zerstört die Struktur. Zudem bildet sich eine dicke moosartige lithiumhaltige Schicht auf der Kathode.“ Die Forschenden verwendeten daher stattdessen einen schwerflüchtigen, nicht entflammbaren ionischen Flüssigelektrolyten mit zwei Anionen (ILE). „Mithilfe des ILE lassen sich die Strukturveränderungen an der nickelreichen Kathode wesentlich eindämmen“, berichtet Guk-Tae Kim von der Forschungsgruppe Elektrochemie der Batterien am HIU.
Neue Lithium-Metall-Batterie schafft 88 Prozent Kapazität nach über 1.000 Ladezyklen
Die Ergebnisse: Die Lithium-Metall-Batterie erreicht mit der Kathode NCM88 und dem Elektrolyten ILE eine Energiedichte von 560 Wattstunden pro Kilogramm. Sie weist anfänglich eine Speicherkapazität von 214 Milliamperestunden pro Gramm auf; über 1.000 Ladezyklen bleibt die Kapazität zu 88 Prozent erhalten. Die Coulomb-Effizienz, die das Verhältnis zwischen entnommener und zugeführter Kapazität angibt, beträgt durchschnittlich 99,94 Prozent. Da sich die vorgestellte Batterie auch durch eine hohe Sicherheit auszeichnen soll, glauben die Forschenden aus Karlsruhe und Ulm, dass ihnen damit ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zur kohlenstoffneutralen Mobilität gelungen ist.
12.8.2021 | Quelle: KIT | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH