BDEW warnt vor zwei Klassen bei Ladeinfrastruktur
Der BDEW warnt anlässlich der „Konzentierten Aktion Mobilität“ vor einer Zweiklassengesellschaft bei der Ladeinfrastruktur. Anlässlich dessen äußerte sich Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Die Ladeinfrastruktur muss in den nächsten Jahren massiv weiter ausgebaut werden„, sagte sie. „Dafür brauchen die Unternehmen Planungssicherheit. Ständige neue Vorgaben für technische, aber nicht notwendige Nachrüstungen zögern den Ausbau hinaus und verteuern ihn unnötig.“
Deutschlandnetz und Unternehmensnetz
Anfang der Woche hatte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer die Ausschreibung von 1.000 neuen Ladesäulen unter dem Namewn Deutschlandnetz angekündigt. Dabei soll ein einheitliches Preismodell greifen. Es stehe dabei aber zu befürchten, so Andreae, „dass es zu einem Zweiklassensystem kommt.“ Auf der einen Seite stehe das subventionierte, preisregulierte Deutschlandnetz und auf der anderen Seite die auf eigenes Risiko von den Unternehmen aufgebaute Ladeinfrastruktur.
Wichtig sei vor allem die schnelle und unbürokratische Bereitstellung von Flächen für Ladestationsstandorte und die Beschleunigung der behördlichen Genehmigungsverfahren. Darauf muss der Fokus auch der Bundesregierung liegen.
„Es ist an der Zeit, die alte Welt hinter sich zu lassen und neue Allianzen einzugehen“. So die BDEW-Managerin. „Wir fordern ein KEM, eine „Konzertierte Aktion Elektro-Mobilität“, damit endlich alle betroffenen Akteure an einem Tisch sitzen: Energie, Automobil, Wohnungswirtschaft, Einzelhandel, aber auch die Kommunen und die Verbraucherschützer können gemeinsam mit der Politik die drängendsten Fragen kurzfristig auszuräumen. Damit könnten wir einen kraftvollen und engagierten gemeinsamen Schritt nach vorne machen – für den Hochlauf der Elektromobilität.“
18.08.2021 | Quelle: BDEW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH