Bioenergiebranche setzt beim Klimaschutz auf nächste Regierung

Biogasfermenter vor einer BlumenwieseFoto: Oliver Ristau
Die Vertreter der Bioenergiebranche sehen erhebliches Potenzial, um aktiv wie passiv zur Senkung von Treibhausgasen beizutragen. Deshalb hat sie für die nächste Legislaturperiode ein Impulspapier und Empfehlungen vorgelegt.

Die Bioenergiebranche sieht in der nächsten Legislaturperiode gute Chancen, durch entsprechende Regelungen mehr zum Klimaschutz beitragen zu können. Dafür hat das Hauptstadtbüro Bioenergie (HBB) gemeinsam mit dem Bundesverband Bioenergie (BBE) Empfehlungen für die nächste Legislaturperiode vorgestellt.

„Bioenergie ist nicht nur vielfältig einsetzbar, sondern entwickelt sich auch stetig weiter“, sagte dazu Sandra Rostek, Leiterin des HBB. Bioenergie löse Probleme zudem dort, wo andere Klimaschutztechnologien an ihre Grenzen stießen. „Von der nächsten Bundesregierung erwarten wir deshalb, dass sie sich für ambitionierten Klimaschutz einsetzt und dafür die Bioenergie im Strom-, Wärme- und Verkehrsbereich stärkt, um deren Synergieeffekte zu nutzen“, so Rostek.

Das Hauptstadtbüro Bioenergie schlägt in seinen Empfehlungen für die nächste Bundesregierung beispielsweise die Zulassung höherer Biokraftstoffbeimischungen vor. Weitere Aspekte wie die Bioenergiebranche mehr positive Effekte für den Klimaschutz erzielen kann, sind Anreize für die Güllenutzung in Biogasanlagen. Außerdem zählen der Aufbau lokaler Nahwärmenetze und die Entwicklung einer nationalen CO2-Senkenstrategie dazu.

CO2-Senkenstrategie vorgestellt

Zur CO2-Senkenstrategie haben sie ein gemeinsames Impulspapier vorgelegt. Denn neben der Reduzierung von Treibhausgasemissionen zur Erreichung von Treibhaugasneutralität sei auch der Entzug von CO2 aus der Atmosphäre nötig. Dadurch lassen sich Restemissionen kompensieren. Bioenergie könne nicht nur im CO2-Kreislauf fossile Energie ersetzen und damit Emissionen reduzieren, heißt es in dem Impulspapier. Sondern sie könne auch im Anbau, in der Energiebereitstellung und nach der Energiegewinnung als Treibhausgassenke wirken. Bioenergie stelle damit als einzige erneuerbare Energieform sowohl für die Vermeidung als auch für den Entzug von Treibhausgasen Lösungen bereit.

BBE und HBB schlagen zu diesem Zweck vor, sämtliche negativen Emissionen in der Zielformulierung von Klimapolitiken zu berücksichtigen. Das könnte in eine nationale Treibhausgassenkenstrategie münden. Das ermögliche die Nutzung aller nachhaltig verfügbaren Biomassepotenziale und damit einhergehender Senken. Sandra Rostek erläuterte: „Der CO2-Entzug aus der Atmosphäre ist schon Bestandteil der Klimaziele der EU und auch Deutschlands. Diese Ziele müssen jetzt unterfüttert werden. Wir brauchen eine Debatte darüber, wie wir die Ziele für den CO2-Entzug erreichen wollen. Diese Debatte wollen wir mit anstoßen, weil wir überzeugt sind, dass die Bioenergie mit ihrer Einbindung in den natürlichen CO2-Kreislauf eine Vielzahl an Chancen bietet, zum Aufbau von Treibhausgassenken beizutragen.“

3.9.2021 | Quelle: Bundesverband Bioenergie| solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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