Energieeffizient Bauen: Passivhaus-Preis und Kreativwettbewerb für Effizienzhaus Plus

Foto eines Gebäudes mit grafischen Elementen, die auf die Auszeichnung verweisen, Passivhaus-Fabrik Sri LankaFoto: Ganidu Balasuraya / Jordan Parnass Digital Architecture
Nicht nur für deutsche Einfamilienhäuser: Diese Fabrik in Sri Lanka erhielt eine Spezielle Anerkennung beim Passivhaus-Award.
Das Passivhaus Institut hat vierzehn Gebäude mit dem Passive House Award ausgezeichnet. Und das Bauministerium lobt einen Preis für die „kreative Auseinandersetzung“ mit dem Effizienzhaus Plus aus.

Passivhaus und Effizienzhaus Plus sind zwei grundverschiedene Konzepte. Ersteres wird 30 Jahre alt, letzteres entstand vor zehn Jahren. Die Jubiläen begehen sie ebenfalls unterschiedlich.

Vierzehn Passivhäuser auf drei Kontinenten ausgezeichnet

Die Preisverleihung für den Passive House Award 2021 fand in der Historischen Stadthalle Wuppertal statt. Doch die meisten der Preisträger waren online zugeschaltet. Die meisten Gewinnerhäuser stehen in europäischen Ländern. Es sind aber auch ein Gebäude in China, zwei aus Kanada und eines in Sri Lanka unter den Preisträgern. Die Jury wählte die 14 Preisträger aus 87 Beiträgen aus. Kriterien waren dabei die Architektur, Wirtschaftlichkeit, Innovation und die Versorgung mit regenerativen Energien. Details zu den Gewinnerhäusern kann man auf der Webseite und in einem Buch nachlesen.

Das Passivhaus-Konzept entstand vor 30 Jahren in Darmstadt. Passivhäuser kommen wegen ihrer hohen Effizienz ohne konventionelle Heizung aus. Sie decken den größten Teil ihres Wärmebedarfs „passiv“ aus der Solareinstrahlung und der Wärme, die Menschen und technische Geräte im Gebäude abgeben. Im Sommer bleiben sie kühler als konventionelle Gebäude. Ein Passivhaus verbraucht rund 90 Prozent weniger Heizwärme als ein bestehendes Gebäude und 75 Prozent weniger als ein durchschnittlicher Neubau. Traditionell liegt der Fokus also auf Wärme und auf Effizienz. Für die Gewinnung erneuerbarer Energien am Gebäude wurden später die Kategorien „Plus“ und „Premium“ ergänzt. Der Passivhaus-Standard erfüllt auch die Anforderungen der Europäischen Union an Nearly Zero Energy Buildings.

Malwettbewerb fürs Effizienzhaus Plus

Jubiläum feiert auch die Initiative Effizienzhaus Plus der Bundesregierung. Sie startete 2011. Hier liegt der Fokus darauf, mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zu gewinnen, als das Gebäude verbraucht.

Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) loben aus diesem Anlass einen Themenwettbewerb aus. Insgesamt gibt in den fünf Kategorien 60.000 Euro zu gewinnen. Dabei geht es weniger um konkrete Projekte. Vielmehr sollen sich Menschen „kreativ mit dem Thema Effizienzhaus Plus auseinandersetzen“. Die Kategorien sind Bild, Film, Studentische Projekte, Modellstandorte und ein Malwettbewerb für Kinder und Jugendliche. Teilnahmeschluss ist der 31. Oktober. Die Preisträger:innen werden bei der 10-Jahres-Feier des Effizienzhaus Plus am 7. Dezember bekannt gegeben.

Ob Passivhaus oder Effizienzhaus Plus: In den Bauvorschriften schlagen sich die Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte noch nicht nieder. Laut Vorgaben der EU hätte Deutschland bis 2019 schärferen Energiestandards für Gebäude beschließen müssen. Im August dieses Jahres adressierte die Bundesregierung das Thema in einem Erlass. Die Deutsche Umwelthilfe kritisiert diesen als unzureichend und legt Beschwerde bei der EU-Kommission ein.

16.9.2021 | Quelle: Passivhaus Institut, BMI | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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