Solare Fernwärme: Aalborg CSP baut neuen Deckel für Speicher in Dronninglund
Für Aalborg CSP ist dies bereits der zweite Auftrag für einen Speicher für Solare Fernwärme innerhalb von knapp zehn Monaten. Der Markt für diese Erdbeckenspeicher, auf Englisch Pit Thermal Energy Storage (PTES) wachse rasant, so das Unternehmen.
Bei PTES handelt es sich im Wesentlichen um ein riesiges, mit Wasser gefülltes Becken in der Erde (Pit), das mit einer Folie und Isolierung ausgekleidet wird. Die Deckelkonstruktion ist dabei eine Herausforderung. Sie muss im Fall von Dronninglund eine Fläche von mehr als 8.000 Quadratmetern abdecken, dabei stabil bleiben und den größten Teil der Isolierwirkung erbringen. Der Speicher in Dronninglund hat eine Wärmekapazität von 5.500 MWh. Das Fernwärmesystem versorgt 1.400 Haushalte mit Wärme aus Solarthermie, Wärmepumpen und Erdgas.
In Dronninglund erwies sich der Deckel des Speichers als schwächste Stelle. Der Vorstandsvorsitzende von Dronninglund Fjernvarme, Svend Bøgh, erklärt: „Unsere bestehende Deckelkonstruktion war nicht mehr in der Lage, die Aufgaben zu erfüllen, und musste ersetzt werden.“
Nach einer öffentlichen Ausschreibung habe man sich für Aalborg CSP entschieden. Die Technologie sei zertifiziert, was ein hohes Maß an Sicherheit und Vertrauen biete. Der neue Deckel soll nun 25 Jahre halten.
Wiederverwendung der bisherigen Isolierung des Erdwärmespeichers
Ein wichtiges Kriterium in der Ausschreibung sei gewesen, einen möglichst großen Teil der früheren Isolierung wiederzuverwenden. Das soll den ökologischen Fußabdruck und die Kosten für die Wärmeabnehmer möglichst gering zu halten. Ein großer Teil der alten Isolierung sei für die direkte Wiederverwendung geeignet gewesen, erklärt Aalborg CSP. Auch dafür habe man eine kostenoptimierte Lösung gefunden. „Die Wiederverwertung der alten Materialien in Kombination mit der neuen Deckeltechnologie garantiert Dronninglund Fjernvarme den bisher besten isolierten Speicher“, sagt Morten Vang Bobach, Product Manager PTES von Aalborg CSP.
Aalborg CSP hat einen ähnlichen Speicher-Deckel bereits vor wenigen Monaten für die Solare Fernwärme in Marstal installiert. Nun arbeitet das Unternehmen weiter an der Optimierung. Dabei gehe es insbesondere darum, die Kosten zu senken. Dabei seien die Marktbedingungen für Rohstoffe eine Herausforderung. Trotzdem habe man es geschafft, eine technisch optimale Lösung zu einem attraktiven Preis anzubieten, findet Svante Bundgaard, CEO von Aalborg CSP.
PTES-Speicher für Sektorenkopplung nutzen
Doch nicht nur die Solare Fernwärme braucht mehr Speicher. Aalborg CSP sieht auch eine wachsende Bedeutung von Erdbeckenspeicher im Zusammenhang mit der Sektorenkopplung und Power to Heat. Die Technologie sei ideal, da sie kommerziell erprobt, skalierbar und im Vergleich zu allen anderen Power-to-X-Alternativen günstig sei. Erdbeckenspeicher könnten auch Abwärme aufnehmen, die zurzeit über Schornsteine oder Kühlprozesse verloren gehe. Auch für den Betrieb mit Wärmepumpen, Elektrokesseln und natürlich Solaranlagen seien die Speicher ideal.
Zertifizierung macht Deckeltechnologie „bankable“
Anfang dieses Jahres erhielt Aalborg CSP als erstes Unternehmen ein Technology Qualification Certificate von Lloyd’s Register für seine Deckeltechnologie. Dieses besagt, dass die Technologie alle erforderlichen Anforderungen in Bezug auf Design, Funktionalität und Nachhaltigkeit erfüllt. Die Zertifizierung bietet Kunden und Banken mehr Sicherheit, macht die Technologie also „bankable“.
17.9.2021 | Quelle: Aalborg CSP | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH