Schon für die erste Phase, die zunächst bis Mai dieses Jahres lief und bis zum Jahresende verlängert wurde, hatte das Land Baden-Württemberg Fördergeld für regionale Netzwerke ausgeschrieben, um die Photovoltaik zu fördern. Dies sei ein Ergebnis des Gedankenaustauschs zwischen Landesregierung und Solarexperten gewesen, erklärt Franz Pöter, Geschäftsführer vom Solar Cluster Baden-Württemberg e.V. Die Netzwerke sollten dabei helfen, den Ausbau der Photovoltaik voranzutreiben.

Jetzt hat das Land eine neue Ausschreibungsrunde für die zwölf Regionen des Landes begonnen. In den kommenden drei Jahren will es die Netzwerke mit insgesamt drei Millionen Euro fördern. Je Region ist eine Beratungs- und Netzwerkinitiative förderfähig. Dafür können und sollen sich Initiativen auch zusammenschließen.

abei sollen sich die Netzwerke einen Schwerpunkt für ihre Arbeit setzen. Er kann entweder in der „Flächenbereitstellung für den Ausbau der Freiflächen-Photovoltaik“ oder in der „Geplanten Photovoltaikpflicht in Baden-Württemberg auf Nichtwohn- und Wohngebäuden“ liegen. Die Frist für den Antrag läuft bis zum 18. Oktober.

PV wesentlich für den Klimaschutz

„Wir haben uns als Landesregierung das Ziel gesetzt, in den kommenden Jahren wirksame Maßnahmen gegen die Erderwärmung zu ergreifen“, sagt Landes-Umweltministerin Thekla Walker. Stromerzeugung aus Sonnenenergie sei dabei ein wesentlicher Baustein. „Mit der Ausweitung der Photovoltaik-Pflicht sowie der Festlegung eines Flächenziels für Freiflächen-Photovoltaik schaffen wir die Grundlagen, um die Potenziale der solaren Energiegewinnung noch stärker und überall im Land auszuschöpfen.“

Der stärkere Ausbau der Freiflächenanlagen ist eine große Herausforderung. Gegenüber dem Nachbarland Bayern liege Baden-Württemberg um einige Faktoren zurück, sagt Pöter. Dort habe es lange mehr Rückhalt bei vielen Akteuren gegeben. Doch inzwischen gebe es wohl ein Umdenken auch in Baden-Württemberg. Wichtig sei dabei auch das Wirken der Netzwerke. Mit dem Geld des Landes könne man Menschen beschäftigen, die informieren und beraten können. Außerdem seien so Materialien und Veranstaltungen zu finanzieren.

Netzwerke beraten zur Photovoltaik in Baden-Württemberg

Davon berichtet auch Michael Maucher von der Energieagentur Ravensburg gGmbH, die sich an einem regionalen Netzwerk beteiligt. Durch die Aufklärung über die PV seien Interesse und Nachfrage deutlich angezogen. Auch bei Unternehmen und Kommunen gebe es viele Fragen. Dabei gehe es um energierechtliche und steuerliche Fragen. Ohne das Netzwerk würde es an unabhängigen Ansprechpartnern fehlen.

Das sieht auch Stefan Emmerich, Projektkoordinator „Regionale Photovoltaik-Netzwerke“ bei der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart, so. Für Hauseigentümer seien die Verbraucherzentralen ein guter Ratgeber, doch für Unternehmen und Kommunen habe dieser vor der Einrichtung der Netzwerke in den Regionen gefehlt. Positiv sei darüber hinaus der Austausch zwischen den Netzwerken.

Den betont auch Martina Riel, die bei der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH für die landesweite Koordination der Netzwerke zuständig ist. So entstünden viele neue Ideen, um die PV voranzubringen. „Der Austausch untereinander bringt enorm viel.” Wichtig ist für sie, dass jetzt überall in den Regionen Ansprechpartner zu finden sind, die Bescheid wissen.

Solarbranchentag Baden-Württemberg

Die Netzwerke sind auch ein Thema auf dem 8. Solarbranchentag Baden-Württemberg. Am 14. und 15. Oktober treffen sich PV-Experten, Kommunen, Stadtwerke, Verbände und Politik in Stuttgart. Organisiert hat die Veranstaltung das Solar Cluster Baden-Württemberg in Kooperation mit der Conexio-PSE GmbH. Dabei geht es auch um neue Impulse für die PV im Ländle.
Mehr infos unter www.solarcluster-bw.de.

18.9.2021 | Autor: Andreas Witt
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