Wasserstoffnetze auf dem Vormarsch

Gaspipelines blau und gelb gestrichenFoto: freedom_naruk / stock.adobe.com
Gaspipelines werden in Deutschland künftig immer mehr Wasserstoff transportieren.
Die Fernnetzbetreiber sehen einen immer größeren Bedarf zum Transport von Wasserstoff. Auch die Industrie bereitet sich darauf vor wie etwa die EnBW sowie Uniper und Orsted.

In Deutschland sind Wasserstoffnetze auf dem Vormarsch. Das zeigen aktuelle Meldungen aus der Industrie. Darüber berichten zum Beispiel die Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) in der jüngsten Marktabfrage „Wasserstoff Bedarf und Erzeugung” (WEB). Die Ergebnisse sind bereits dem Entwurfsdokument des Szenariorahmens 2022-2032 zu entnehmen. Jetzt stellt FNB Gas kartografische Darstellungen der gemeldeten Ein- und Ausspeisungen von Wasserstoff vor.

 „Die Marktabfrage WEB der FNB nach Wasserstoffprojekten zur Ermittlung eines potenziellen Wasserstoffnetzes hat einen erheblichen Anstieg der Erzeugung und des Bedarfs von Wasserstoff in Deutschland bis zum Jahr 2032 und darüber hinaus offengelegt“, sagt Inga Posch, Geschäftsführerin FNB Gas.

Die hohen Bedarfsmeldungen zeigten überdies, dass die Marktpartner Wasserstoff als die Zukunft der Energieversorgung sehen und jetzt schon damit planen. „Wasserstoff bietet ein riesiges Potenzial, schnell CO2-Reduzierung zu realisieren und das Energiesystem volkswirtschaftlich effizient zu transformieren. Unser Netz legt die Basis und das Fundament dafür“, so Posch weiter.

Erdgasleitungen zu Wasserstoff umrüsten

Die Wasserstoffprojekte mit Anschluss an das Fernleitungsnetz sind über ganz Deutschland verteilt. „Das bedeutet, wir brauchen zeitnah eine überregionale, leitungsgebundene Transportinfrastruktur für Wasserstoff, um Wasserstoffquellen mit den entsprechenden Wasserstoffsenken zu verbinden. Volkswirtschaftlich am günstigsten ist es, diese überwiegend durch Umstellung bestehender Leitungen auf Wasserstoff aus dem Erdgasnetz heraus zu entwickeln“, so die Funktionärin.

Zudem hätten viele Verteilnetzbetreiber Bedarf angemeldet. Das mache deutlich, dass ebenso frühzeitig wie großflächig ganze Regionen mit einer leistungsfähigen Wasserstoffinfrastruktur zu erschließen seien. Dies sei die Voraussetzung, um die Versorgung der großen Anzahl von Kunden über die Verteilnetze sicherzustellen.

Uniper und Orsted wollen Windstrom und Wasserstoff

Auch Versorger wie die Energie Baden-Württemberg (EnBW) handeln. Das Unternehmen kündigte an, sein Gasnetz über die Tochter VNG verstärkt auf Wasserstoffnutzung auszurichten. Dazu passt, dass unlängst die Energieunternehmen Uniper und die dänische Orsted eine strategische Kooperation vereinbart haben. Sie sieht die gemeinsame Produktion von Offshore-Windstrom zur Wasserstoffherstellung im industriellen Maßstab vor. Als Standort dafür ist Wilhelmshaven vorgesehen.

21.9.2021 | Quelle: FNB/EnBW/Uniper | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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