Elektromobilität im Lkw-Fernverkehr erfordert Hochleistungsladen

Zu sehen ist ein Lkw von Scania, der mit Photovoltaik-Modulen ausgestattet ist. Elektromobilität im Lkw-Fernverkehr ist ein Zukunftsthema.Foto: Scania
Auch ein mit Photovoltaik-Modulen ausgestatteter Lkw braucht das Hochleistungsladen.
Unter der Federführung des Fraunhofer ISI erforschen Wissenschaftler:innen das Hochleistungsladen im Lkw-Fernverkehr. Dieses gilt als Voraussetzung für den Einsatz batterieelektrischer Antriebe bei schweren Nutzfahrzeugen.

Das vom Fraunhofer ISI geleitete und unter der Schirmherrschaft des VDA stehende Projekt Hochleistungsladen im Lkw-Fernverkehr (HoLa) ist eines von drei Innovationsclustern für klimafreundliche Lkw-Antriebstechnologien, die das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) kürzlich vorstellte. Konkret werden im HoLa-Projekt an vier Standorten je zwei Hochleistungsladepunkte mit dem Megawatt Charging System (MCS) aufgebaut und im realen Logistikbetrieb untersucht. Die Ladepunkte unterstützen die Anwendung dieses neuen Systems im Alltag. Sie sind Grundlage für einen flächendeckenden Ausbau der Elektromobilität im Lkw-Fernverkehr. Am Projekt sind 13 Partner aus Industrie und Forschung beteiligt – darunter auch vier Lkw-Hersteller.

Um den Einsatz batterieelektrischer Antriebe und speziell das Megawattladen bei schweren Nutzfahrzeugen voranzutreiben, sind Hochleistungsladeparks unerlässlich. Hier sind momentan allerdings noch viele Fragen offen, insbesondere fehlen Erfahrungen beim Aufbau und Betrieb entsprechender Ladeparks.

Aufbau von Hochleistungsladeparks für Lkw entlang der Autobahn A2

Im Projekt HoLa werden die Partner acht Hochleistungsladepunkte an vier Standorten aufbauen und betreiben. Zunächst werden in einer ersten Phase CCS (Combined Charging System)-Ladepunkte sowie im Anschluss Hochleistungsladepunkte mit MCS-Technologie geplant und errichtet. Die Standorte liegen entlang der Autobahn A2 und sind zwischen dem Ruhrgebiet und Berlin angesiedelt. Neben Autobahn-Raststätten zählen auch Logistikzentren dazu, um unterschiedliche Anwendungsfälle berücksichtigen zu können.

Elektromobilität im Lkw-Fernverkehr erfordert massiven Infrastrukturausbau

„Damit sich batterieelektrische Antriebe auch im Schwerlastverkehr durchsetzen können, braucht es einen massiven Infrastrukturausbau. Speziell was das Megawattladen anbelangt“, sagt Patrick Plötz, der das Projekt am Fraunhofer ISI leitet. „Im Projekt HoLa steuern wir das nötige Wissen hierfür durch den prototypischen Aufbau und Betrieb von Hochleistungsladeparks für Lkw bei. Damit wollen wir helfen, entsprechende Standorte für E-Lkw frühzeitig in Logistikprozesse zu integrieren und Nutzungserfahrungen beim neuartigen Schnellladen von E-Lkw zu sammeln.“ Plötz betont zudem, dass im Projekt eine enge Abstimmung mit der Nationalen Leistelle Ladeinfrastruktur geplant ist. Die Erkenntnisse sollen direkt in den von der Leitstelle koordinierten Ladeinfrastrukturaufbau für Nutzfahrzeuge einfließen.

Das Projekt zur Elektromobilität im Lkw-Fernverkehr mit einem Gesamtbudget von 27 Mio. € und einem Fördervolumen von 12 Mio. € läuft von September 2021 bis Ende 2024.

28.9.2021 | Quelle: Fraunhofer ISI | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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