Photovoltaik-Maschinenbau bekommt deutlich mehr Aufträge

Zu sehen ist eine Anlage zur Herstellung von Photovoltaik. Der VDMA Photovoltaik Produktionsmittel ist mit der Umsatzentwicklung zufrieden.Foto: Singulus Technologies
Der deutsche PV-Maschinenbau ist von Exportnachfrage abhängig.
Die Maschinenbau-Firmen verzeichnen in der Photovoltaik eine kleine Umsatzdelle zu Jahresbeginn. Doch die Auftragslage stimmt optimistisch – insbesondere aus Europa und Amerika.

Der Verband des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus VDMA meldet ein kräftiges Auftragsplus für seine Mitgliedsunternehmen aus der Photovoltaik-Branche. Der Fachzweig Photovoltaik-Maschinenbau erhielt laut VDMA im zweiten Quartal 2021 gut 40 Prozent mehr Aufträge. Die Umsätze waren im Vergleich zum vorherigen Quartal dagegen leicht rückläufig.

Aktuell sei das Volumen bei den Aufträgen doppelt so hoch wie bei den Umsätzen. Das deute auf eine Erholung im zweiten Halbjahr hin. Für das gesamte Kalenderjahr 2021 gehen die Hersteller von Photovoltaikmaschinen und -anlagen von einer Umsatzsteigerung von 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr aus. Für 2022 rechnen sie laut VDMA mit einer Umsatzsteigerung von 15 Prozent.

Die Auswirkungen der Covid-19 Pandemie würden sich derzeit vor allem auf der Angebotsseite zeigen. Die Störungen seien merklich bis gravierend. Bei der Nachfrage gebe es dagegen nur geringe Störungen. Allerdings fallen die Auswirkungen auch unterschiedlich aus. Das gilt nicht nur regional, sondern auch für den jeweiligen Kundenkreis der Solar-Maschinenbauer.

European Solar Initiative zeigt Wirkung: Revival für PV-Industrie

Im ersten Quartal 2021 sei China für den europäischen Photovoltaik-Maschinenbau der wichtigste Exportmarkt gewesen. Das ist nicht neu, da im vergangenen Jahrzehnt ein wesentlicher Teil der PV-Industrie nach China abgewandert ist.  

Der gesamte Weltmarkt sei derzeit allerdings sehr dynamisch. Unternehmen würden auch von einem stärkeren Auftragseingang aus Amerika und einer PV-Rennaissance in Europa berichten. Dabei würden sich auch gemeinsame Anstrengungen der Branche bemerkbar machen, zum Beispiel die European Solar Initiative.

In Zahlen heißt das für das zweite Quartal 2021, dass die Solar-Maschinenbauer in Deutschland 16 Prozent ihres Umsatzes machten, im übrigen Europa 10 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresquartal ist das ein Plus um drei Prozentpunkte. Den größten Zuwachs gab es in Amerika. Hier stieg der Umsatz um fast 30 Prozentpunkte auf 36 Prozent. Innerhalb Asiens registrieren die Machinenbauer eine vermehrte Nachfrage aus Malaysia und Vietnam.

Starker Photovoltaik-Maschinenbau in Europa für Energiewende nötig

Peter Fath, Geschäftsführer der RCT Solutions GmbH und Vorstandsvorsitzender von VDMA Photovoltaik Produktionsmittel, wirbt für einen starken Photovoltaik-Maschinenbau in Deutschland und Europa. „Der lokale Solar-Maschinenbau spielt eine entscheidende Rolle bei der Weiterentwicklung von neuen Technologien und Produkten. Die europäische Landschaft aus PV Maschinenbauern und Instituten muss gestärkt werden, um den zukünftigen Anforderungen des Solarmarktes gerecht zu werden. Laut aktuellen Prognosen wird es in den nächsten Jahrzehnten einen enorm großen Zubau an Photovoltaik von mehreren 100 Gigawatt geben. Um diesen Bedarf zu decken, benötigt es einen starken deutschen und europäischen PV-Maschinenbau.“

7.10.2021 | Quelle: VDMA | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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