Aiwanger: Wasserstoffimporte sollen Lücke bei Photovoltaik und Windenergie schließen

Zu sehen ist Bayern Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, der ein klimaneutrales Bayern bis 2040 für möglich hält.Foto: Stmwi / Kilian Blees
Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger: „Eine Verfünffachung der Windenergie und Versechsfachung der Photovoltaik in Bayern, halte ich für eher unrealistisch.“
Der VBEW hat eine Studie veröffentlicht, in der er eine Verfünffachung der Windenergie und eine Versechsfachung der Photovoltaik in Bayern fordert, um das Ziel „klimaneutrales Bayern“ bis 2040 erreichen zu können. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger setzt hingegen auf Import von grünem Wasserstoff.

Der Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft (VBEW) hat von der Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) nachrechnen lassen, was das das Ziel „klimaneutrales Bayern“ bis 2040 konkret bedeutet. Die installierte Windkraft-Leistung müsste man von heute rund 2,5 GW auf rund 13 GW bis 2040 steigern. Will man dieses Ziel mit Windkraftanlagen mit modernster Technik (rund 5 Megawatt Nennleistung pro Anlage) erreichen, müsste man jede Woche zwei Windräder errichten.

Die installierte Photovoltaik-Leistung in Bayern muss demnach von heute rund 15 GW auf rund 80 GW bis 2040 steigen. Dafür ist ein Zubau von 3.400 MW pro Jahr nötig. Das ist drei Mal so viel wie 2020 und 51 Prozent mehr als im bisherigen Spitzenjahr 2010. Will Bayern diese Photovoltaik-Leistung mit Freiflächen-Anlagen realisieren, brauche man dafür jährlich 68 km2.

Wasserstoffstrategie für Klimaneutrales Bayern

Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger erklärt zur VBEW-Studie Klimaneutrales Bayern bis 2040: „Ein klimaneutrales Bayern bis 2040 ist möglich, aber nur mit grünem Wasserstoff, auch aus Import. Eine Verfünffachung der Windenergie und Versechsfachung der Photovoltaik in Bayern, wie in der Studie angenommen, halte ich für eher unrealistisch, weil wir damit an gesellschaftliche Akzeptanzgrenzen stoßen. Ich sehe diese gesellschaftliche Akzeptanzgrenze derzeit bei einer Verdoppelung der Windenergie und einer Verdreifachung der Photovoltaik. Das bedeutet aber nicht automatisch das Scheitern des Plans eines Bayern ohne fossile Energieträger, sondern diese Versorgungslücke muss schlichtweg abgedeckt werden über grünen Wasserstoff. Das müssen wir jetzt gezielt angehen über eigene Erzeugung soweit realistisch und Ertüchtigung der Pipelines und sonstiger Importmöglichkeiten inclusive der Suche nach Partnerländern, die uns den grünen Wasserstoff liefern. Dieser Prozess ist mit der bayerischen Wasserstoffstrategie in vollem Gange.“

Die Studie „Energiewende jetzt!“ vom VBEW ist unter diesem Link zu finden.

11.10.2021 | Quelle: Stmwi Bayern | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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