Kraftblock erhält EU-Förderung für Wärmespeicher

Vier Personen lächelnd vor dem Schriftzug KraftblockFoto: Kraftblock
Freuen sich über die EU-Förderung: die Kraftblock-Vorstände Martin Schichtel und Susanne König (von links)
Um die eigen entwickelten Systeme zur Speicherung von Hochtemperaturwärme voranzubringen, hat die EU der saarländischen Kraftblock eine Wachstumsförderung gewährt.

Die saarländische Kraftblock GmbH hat eine EU-Förderung für ihre Wärmespeicher erhalten. Wie das Unternehmen mitteilte, beträgt diese 1,78 Millionen Euro über zwei Jahre. „Die EU verdeutlicht mit dieser Förderung, dass unser Speichersystem zentral für die Energiewende ist. Sie will unser Unternehmen und unsere Technologie hierbehalten und nicht, dass wir ins  Ausland gehen – trotz der regulatorischen Schwierigkeiten, die es insbesondere in Deutschland gibt“, sagt Susanne König, CFO von Kraftblock.

Die EU unterstützt innovationstreibende, außergewöhnliche Technologien zum Schutz des Klimas mit der Organisation EIC (European Innovation Council). Sie hat dazu die ‚Accelerator Challenge – Green Deal Innovationen für die Erholung der Wirtschaft‘ ausgerufen. Das Ziel sei, Innovationen mit hohen Auswirkungen und dem Potenzial, neue Märkte zu erschaffen oder existierende aufzurütteln. Dabei spielten Exzellenz und Schlüsselinnovationen eine besondere Rolle. Kraftblock hatte sich 2021 beworben und  die Speichertechnologie für Hochtemperaturwärmespeicher vorgestellt.

Hitze von der Gafackel speichern

Mit dem Projekt will das Unternehmen die Speicherung von extremen Temperaturen testen. Die Hitze kommt von der sogenannten Fackel, einer bis zu 20 Meter hohen Flamme, die überschüssiges Gichtgas verbrennt. „Die ungenutzte Hitze von Industriefackeln hat ein enorm hohes Potential. Wenn wir sie nutzbar machen könnten, können sowohl Privat- als auch Industrieanwender von CO2-freier Wärmeversorgung profitieren.“ erklärt Martin Schichtel, CEO von Kraftblock

Essenziell ist auch, dass die Speicher zwischen Be- und Entladeorten transportabel sind. „Im nächsten Schritt wollen wir die Mobilität von derart erhitzten Speichern testen. Mit der Marktreife lösen wir ein spannendes Problem zur flächendeckenden Versorgung mit erneuerbaren Energien“, sagt Schichtel. Als Speichermaterial kommt ein Granulat aus Rohstoffen zum Einsatz, das zu 85% aus recycelten Materialien besteht. Sowohl in Hinblick auf die Lebensdauer des Materials als auch auf das erreichbare Temperaturprofil ist das Material ein Unikat auf dem Markt. Es puffert somit Wärme, die normalerweise in die Atmosphäre geht und stellt diese für Heizprozesse zur Verfügung.

Kraftblock stellt industrielle Hochtemperaturwärmespeichersysteme her, die auf bis zu 1300° Speichertemperatur ausgelegt sind. Die eingespeicherte Energie kommt aus z.B. aus Abwärme oder auch Strom und kann ebenfalls direkt als Wärme, oder über eine Turbine, auch als Strom genutzt werden.

Geschäftsfelder mit viel Potenzial seien Erneuerbare Energien, die Stahl-, Keramik- und Glasindustrie, die Lebensmittelindustrie und alle Industrien hoher Nutzwärme. Kraftblock besteht seit 2019. Gründerin Dr. Susanne König ist CFO von Kraftblock und leitet die Abteilungen Finanzen und Personal. Für Materialentwicklung, Produktion und Vertrieb ist CEO und Gründer Dr. Martin Schichtel verantwortlich.

18.10.2021 | Quelle: Kraftblock | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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