Bioökonomie Revier: Demonstrationsanlage für Agri-Photovoltaik

Zu sehen sind Staatssekretär Thomas Rachel vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und andere Offizielle beim Richtfest für die Agri-Photovoltaik-Anlage, die im Rahmen von Bioökonomie Revier eingeweiht wurde.Foto: Forschungszentrum Jülich / Ralf-Uwe Limbach
Jens Bröker (Vorsitzender des Revierknotens Ressourcen und Agrobusiness der Zukunftsagentur), Staatssekretär Thomas Rachel vom BMBF, Prof. Ulrich Schurr (Institut für Pflanzenwissenschaften am Forschungszentrum Jülich) und Georg Gelhausen (Bürgermeister der Gemeinde Merzenich) feiern Richtfest (vlnr).
Das Forschungszentrum Jülich hat Richtfest für die erste Demonstrationsanlage für Agri-Photovoltaik im Rheinischen Revier gefeiert. Die Anlage ist im Rahmen der Strukturwandelinitiative Bioökonomie Revier entstanden.

Jetzt war Richtfest für die erste Agri-Photovoltaik-Anlage am „Ort der Zukunft“ in Morschenich-Alt. Im Rahmen der Strukturwandelinitiative Bioökonomie Revier wird das Forschungszentrum Jülich hier gemeinsam mit Partnern eine Demonstrationsanlage betreiben. Der Austausch mit der regionalen Landwirtschaft ist dabei ausdrücklich erwünscht.

Biobasierte, nachhaltige Innovationen sollen für neue, regionale Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodelle sorgen und das Rheinische Revier zu einer Modellregion für Bioökonomie machen. Die Initiative Bioökonomie Revier entwickelt hierzu gemeinsam mit Akteuren aus der Region vielfältige Ansätze für einen Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die wirtschaftliche Praxis.

Bioökonomie Revier für regionale Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodelle

Als erster im Feld sichtbarer Baustein entsteht eine Forschungs- und Demonstrationsanlage für Agri-Photovoltaik auf einer knapp 2 Hektar großen Ackerfläche durch das Forschungszentrum Jülich in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE. Ziel der Anlage ist es, in praxisbezogenen Experimenten zu untersuchen, wie sich Photovoltaik und Pflanzenproduktion effektiv koppeln lassen. „Durch die Doppelnutzung der Fläche mit den aufgeständerten Photovoltaik-Modulen kann der Landwirt die Folgen des Klimawandels abfedern, den Ernteertrag durch höherwertig nutzbare Pflanzen steigern und gleichzeitig selbst Strom produzieren“, erläutert Ulrich Schurr, Professor vom Institut für Pflanzenwissenschaften am Forschungszentrum Jülich.

Das Pflanzenwachstum wird dazu mit wissenschaftlichen Methoden untersucht, um Photovoltaik- und Pflanzenertrag gemeinsam zu optimieren. In den Agri-PV-Systemen der Zukunft wird Wasser für die Pflanzen gesammelt und gezielt zur Bewässerung und Ernährung der Pflanzen genutzt. Spezialsysteme ermöglichen definiertes Kippen von Photovoltaik-Modulen, um je nach Bedarf die Pflanzen mit besten Lichtbedingungen zu versorgen oder sie durch Abschattung vor hohen Temperaturen und Extremwetter zu schützen. Dies bedeutet, dass auch empfindliche Kulturpflanzen besser gedeihen, der Pflanzenanbau wird insgesamt klimaresilienter.

Geplant ist, vor allem solche Pflanzen zu kultivieren, die für den Landwirt ökonomisch interessant sind, wie zum Beispiel regenempfindliche Beerenfrüchte, Medizinal- und Heilpflanzen oder Pflanzen für die stoffliche Verwertung für Öle, Fasern und Anderes. Die Forscher sind dabei offen für weitere Anregungen aus der regionalen Praxis.

29.10.2021 | Quelle: Forschungszentrum Jülich | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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